40 Grundlagen automatischer Notengenerierung & 24 oe oe oe oe oe oe Joe oe Joe oej ˙ & 42 boe boeboe boe boe boe boejboe oej boej b˙ Abbildung 2.1: Nach einer Transposition ändert sich musikalisch gesehen nur die Ton-höhe, doch aus notengraphischer Sicht beeinflußt sie fast alle sichtbaren Parameter. mationen an das Modul zu übergeben. Aus einer solch eindeutigen Beschreibung kann der Generator natürlich ein nahezu eindeutiges Notenbild erstellen. Wenn dies der Fall ist, warum wird dieser Weg dann im Hinblick auf ein perfektes No-tenbild nicht beschritten? Notenbilder bestehen aus zwei Arten unterschiedlicher Informationen: Aus musikalischen, wie Tonhöhe, Tondauer, Dynamikangaben etc. und graphischen. Zu letzteren zählen etwa Länge und Richtung der Notenhälse, die Balkensteigung sowie die Anzahl der Takte einer Akkolade. Leider verhalten sich beide Aspekte bezüglich musikalischer Transformationen nicht homogen. Wird bei-spielsweise eine Melodielinie transponiert, so dürfte jeder Musiker das Resultat mit dem Original identifizieren. Graphisch betrachtet, ähneln sich die beiden Melodien jedoch unter Umständen nur noch entfernt. Einen Eindruck davon mag sich der Leser beim Betrachten des Notenbeispiels in Abbildung 2.1 verschaffen: Neben der vertikalen Position der Notenköpfe und den hinzutretenden Versetzungszeichen, al-so dem eigentlichen Wirkungsbereich der Transposition, beeinflußt sie nahezu alle weiteren graphischen Parameter. So ändern sich in diesem Beispiel auch Bogen-richtung und Bogenform, die Balkensteigungen, einige Halsrichtungen und -längen sowie die horizontale Position der Noten. Eine zusätzliche Stimme im selben No-tensystem würde wahrscheinlich zu noch auffälligeren Veränderungen führen. Mit anderen Worten gesagt, verhält sich die Syntax einer Notengraphik im Gegensatz zu ihrer relativen Semantik bezüglich Transpositionen nicht invariant. Sollen aus bereits eingegebenen Noteninformationen verschiedene Notenbilder, die z.B. aus Transposition, Augmentation, Umkehrung oder anderen Operationen hervorgehen, erzeugt werden, darf die Noteneingabe folglich keine graphischen Parameter ent-halten, da sie von den Transformationen ebenfalls verändert werden müßten. Diese Veränderungen lassen sich aber nicht aus den eingegebenen graphischen Informa-tionen, sondern ausschließlich aus den musikalischen gewinnen, so daß schließlich wieder Algorithmen zur Berechnung der Parameter herangezogen werden müssen. Konsequenterweise dürfen die Informationen, aus denen das Modul Notengraphi-ken generieren soll, folglich nur aus musikalischen Parametern bestehen, wenn die Eingabe als Grundlage für mehrere variierte Notenbilder genutzt werden soll. Letz-teres dürfte in den meisten Anwendungsbereichen des Moduls der Fall sein, denn sonst könnte statt des relativ hohen Aufwands jederzeit auf vorgefertigte Bitmaps zurückgegriffen werden.