50 Grundlagen automatischer Notengenerierung gegebenenfalls Angaben zur Alteration. Müssen all diese Parameter zur Beschrei-bung jeder Note vollständig angegeben werden, gerät die textuelle Umsetzung einer Partitur schnell zur Tortur. Ziel eines Codes sollte es somit sein, nur unbedingt erforderliche Angaben zu verlangen und die fehlenden Informationen aus unter-schiedlichen Voreinstellungen zu gewinnen. Eine Technik, die den Codieraufwand erheblich senken kann, besteht in der Ausnutzung von Redundanzen. Beispielsweise ist es überflüssig, die Notenwerte einer Folge aus Achtelnoten für jede Note erneut anzugeben. Analog zu graphischen Notensatzprogrammen, bei denen nach Selekti-on eines Notenwertes in aller Regel mehrere Noten in den Systemen plaziert werden können, genügt auch bei skript-basierten Anwendungen eine einmalige, vor Eingabe der ersten Note getroffene, Notenwertwahl. Sie behält anschließend solange Gültig-keit, bis eine andere Angabe sie ersetzt. Ständig wechselnde Notenwerte produzie-ren allerdings kaum Redundanzen und verhindern die Reduktion der Tipparbeit. Dennoch wiederholen sich viele Parameter und musikalische Strukturen, so daß das Redundanzprinzip im Bezug auf unterschiedlichste Parametern häufig ausge-nutzt werden kann. Für größere musikalische Einheiten, wie Akkorde oder Motive lassen sich zusätzlich Repetitionsmechanismen realisieren, die Kürzel für bereits eingegebene Elemente darstellen. Neben den expliziten, oben beispielhaft genannten analytischen Parametern, enthalten Notenbilder zusätzlich implizit analytische Informationen, die nicht not-wendigerweise eine entsprechende textuelle Repräsentation benötigen, aus Gründen der Flexibilität aber dennoch von den meisten Codes berücksichtigt werden. Dazu gehören die Zusammenstellung von Balkengruppen, die metrisch korrekte Notation von Synkopen sowie eventuell das automatische Einfügen der Taktstriche gemäß vorgezeichneter Taktart, welche in Verbindung mit der Synkopenbehandlung zu-sätzlich die Codierung von Haltebögen überflüssig werden ließe, denn sämtliche dazu erforderlichen Parameter sind aus den expliziten Parametern zu Taktart und Notenwert ableitbar. Da viele Komponisten und Notensetzer bei der Herstellung der Notenbilder jedoch von der Standardnotation abweichen und Balkengruppen beispielsweise statt nach metrischen Gesichtspunkten, gemäß unterlegtem Liedtext oder motivischen Aspekten zusammenstellen, muß dem transkribierenden Code- Autor zumindest die Möglichkeit angeboten werden, Balken oder Synkopen manu-ell zu gestalten. Damit stellt sich erneut die Frage nach dem Automationsgrad des Notengenerators, denn je höher dieser ausfällt, desto weniger Code ist prinzipiell erforderlich. Nur geschicktes Ausnutzen der Standardnotation, die immer dann An-wendung finden kann, wenn keine anders lautenden Angaben im Code hinterlegt werden, bereitet den Weg zur Reduktion des Codieraufwandes bei gleichzeitigem Erhalt der vollen Kontrolle über sämtliche Parameter des analytischen Kontextes. 2.2.2 Die Struktur alphanumerischer Notencodes Der Eingabecode eines manuell bearbeitbaren Skripts besteht, wie im vorangegan-genen Abschnitt 2.2.1 beschrieben, in aller Regel aus Zeichen und Zeichenkombi-nationen des ASCII-Zeichensatzes. Da es sich dabei überwiegend, allerdings nicht ausschließlich, um Buchstaben und Zahlen handelt, bezeichnet man diese Code- Variante als alphanumerischen Code. Die syntaktischen Elemente der Eingabespra-