2.2 Die Codierung der Noten 57 Hinsicht entgegen kommen sollen, beschreiben die zugehörige Tonhöhe einer Note eindeutig und verzichten in ihrer Semantik auf die Berücksichtigung des Stehsat-zes, denn ändert sich hierbei die Tonartvorzeichnung, ändern sich im zugehörigen Notenbild zwar gegebenenfalls die Versetzungszeichen, die musikalische Informati-on bleibt jedoch unverändert erhalten. Die auf Seite 51 dargestellte Variante des Plaine and Easy Codes greift diese Überlegungen auf und codiert statt der Stamm-töne die tatsächliche chromatische Stufe der aktuellen Oktave. Zur Reduktion des aus den zusätzlich erforderlichen Alterationszeichen resultierenden Mehraufwandes bei der Codierung, wird beim Wechsel des Oktavraumes auf die generelle Angabe der entsprechenden Komma- bzw. Apostrophsequenz verzichtet und statt dessen in Anlehnung an den proximity mode26 der SCORE-Eingabesprache bei fehlen-der Oktavangabe die nächstgelegene Note mit passendem Namen ausgewählt. Dies wirkt sich besonders positiv beim Codieren von Melodien aus, welche in aller Regel aus sehr wenigen Sprüngen bestehen. Der älteste alphanumerische Code, der heute noch in vielen Bereichen einge-setzt wird, ist die 1963 von Stefan Bauer-Mengelberg an der Ford Columbia Uni-versity initiierte, Digital Alternate Representation of Musical Scores, kurz DARMS genannt.27 Dieser Code existiert in verschiedenen Dialekten und wurde, wie der Plaine and Easy Code, für unterschiedliche Anwendungsbereiche erweitert. Auf-grund seiner relativ großen Verbreitung im akademischen Bereich und seiner damit verbundenen Akzeptanz, stellt sich die Frage, ob die DARMS-Notenbeschreibung eine weitere sinnvolle Möglichkeit zur Kommunikation mit einem Notenmodul für interaktive Anwendungen darstellt. Auch hierbei soll uns lediglich die Beschreibung der Noten interessieren, von der wiederum das folgende Notenbeispiel einen ersten Eindruck vermittelt: ? ###oe Roe Roe Roe Roe Joe oej oe oe oej oej oe oe !F !K3# !M4:4 7Q / 7S 8 9 10 11E 4 5Q 5 / 4E 3 4Q 44 0 Im Gegensatz zum Plaine and Easy Code besticht DARMS durch eine recht kom-pakte Notenbeschreibung, denn insgesamt müssen vom Autoren weniger Zeichen eingegeben werden. Die Codierung der Notenwerte erfolgt hierbei durch die An-fangsbuchstaben der englischen Bruchzahlwörter, wie »whole«, »half« und »quar-ter «. Gemäß Redundanzprinzip gelten sie für alle folgenden Noten bis entweder ein anderer Notenwert oder aber – eine Eigenart dieses Codes – ein Taktstrich erreicht wird. Die vertikale Position des Notenkopfes manifestiert sich in Form einer gan-zen Zahl, die unabhängig vom vorgezeichneten Schlüssel eine bestimmte Notenlinie bzw. einen Zwischenraum kennzeichnet. Auf dieseWeise ist eine Trennung zwischen Oktavangabe und Stammtonbezeichner überflüssig. So bezeichnet die Eingabe 5Q stets eine Viertelnote auf der Mittellinie. Von einem musikalischen Parameter kann hierbei sicher nicht gesprochen werden, da er eine rein graphische Bedeutung be-sitzt und gerade nicht, wie teilweise behauptet,28 die Tonhöhe der Note beschreibt. 26 Vgl. Sapp (1999). 27 Aufgrund des Entstehungsortes ist DARMS auch unter der Bezeichnung Ford Columbia Lan-guage bekannt. 28 Vgl. z.B. Sitter (2000), S. 73