80 Konzepte und Strukturen eines interaktiven Notenmoduls erwähnte Methode besteht darin, sämtliche Objekteigenschaften in einer Instanz eines variabel gestaltbaren Datentyps zurückzuliefern. Der Autor der Lernanwen-dung kann auf diese Weise – im Gegensatz zu einer vermeintlich sinnvollen Voraus-wahl – selbst entscheiden, welche der zahlreichen Symbolparameter zur Umsetzung seiner aktuellen Aufgabenstellung am sinnvollsten beitragen. In jedem Fall liefert die zum Fangen bereitgestellte Funktion ausschließlich Kopien der Objektparame-ter zurück und verhindert so aus Sicherheitsgründen die gezielte Manipulation der modulinternen Daten. Sämtliche in diesem Abschnitt dargestellten Überlegungen im Bezug auf punkt-orientierte Mausaktionen lassen sich leicht auf Selektionsbereiche übertragen. Soll der Anwender statt eines einzelnen Objekts zum Beispiel einen rechteckigen Takt-oder Akkoladenbereich markieren, so können die entsprechenden Koordinaten ei-ner erweiterten Funktion des Moduls übergeben werden, welche daraufhin die Ei-genschaften der darin enthaltenen Objekte unter Berücksichtigung ihres Aktivie-rungsstatus’ zurückliefert. Ebenso wichtig, wie das Fangen von Objekten ist die Veränderung ihrer Eigenschaften. Dieser Thematik widmet sich der nun folgende Abschnitt. 3.2.2 Das Editieren der Objekte Nachdem der Anwender mit der Maus ein Notationselement angewählt hat, es vom Notenmodul gefangen und die zugehörigen Informationen an das Lernprogramm übergeben wurden, können daraufhin die unterschiedlichsten Reaktionen erfolgen. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dem Anwender durch kurzes Blinken des ge-fangenen Objekts eine Rückmeldung zu seiner Selektion zu liefern. In einem ande-ren Kontext soll statt dessen vielleicht ein fehlerhafte Melodienote auf die korrekte vertikale Position verschoben oder in eine Pause umgewandelt werden. Denkbar ist auch die Präsentation von Melodie- oder Akkordfragmenten, die der Anwender mit geeigneten Noten oder Pausen auffüllen soll. Den methodisch-didaktischen Konzep-ten sind bei der Planung eines Lernprogramms prinzipiell keine Grenzen gesetzt, den Fähigkeiten eines statischen Moduls hingegen schon. Wenn im Zusammenhang mit automatisch generierter Notenbilder vom Editie-ren der Graphik die Rede ist, so umfaßt dies sicher nicht den Funktionsumfang eines Notensatzprogramms mit all seinen Einflußmöglichkeiten auf viele Notationspara-meter, denn dies würde das Konzept der automatischen code-basierten Notengene-rierung durchbrechen. Für jede nicht durch den Notencode beschreibbare Semantik, wie die Variation der Notenabstände, müßte eine direkt vom Lernprogramm auf-zurufende Funktion bereitgestellt werden, um die interne Notenbildrepräsentation und somit letztlich das Notenbild selbst beeinflussen zu können. Der direkte Zugriff des Lernprogramms auf diese Datenstruktur ist allerdings aus mehreren Gründen problematisch und sollte möglichst verhindert werden. Während der Parser den Eingabecode schon frühzeitig auf Fehler untersucht und den Aufbau einer fehlerhaf-ten internen Repräsentation durch Ausgabe diesbezüglicher Meldungen verhindert, müßte die Überwachung der Semantik ein zweites Mal für die Editierfunktionen nachgebildet werden. Des weiteren besteht der Vorteil der code-basierten Generie-rung gegenüber anderen Verfahren in der Veränderbarkeit des Codes zur Laufzeit.