100 Die Realisation taktart-konformer Rhythmusnotationen Dazu wird der Nenner der ausgekürzten Pulsdistanz des aktuellen Levels betrach-tet. Stimmt er mit dem Nenner der Taktart überein und sind noch nicht sämtli-che n ternären Level ermittelt, müssen beim Übergang zum nächst größeren Level Dreier-, andernfalls Zweiergruppen gebildet werden.18 Die Pulsweite des zuletzt betrachteten Levels im obigen 6 8 -Takt-Beispiel betrug 1 8 . Die beiden Nenner (8) stimmen überein und die Dreiergruppierung wurde noch nicht vorgenommen, also findet sie im folgenden Level statt. Die endgültige metrische Struktur der beiden Takte, welche dadurch resultiert, daß die Iteration solange fortsetzt wird, bis die Pulsweite des aktuellen Levels der Dauer eines gesamten Taktes entspricht, erhält deshalb abschließend folgendes Aussehen: oe. oe. oe 86 ••••• oe oej oe. oeoe •••• 44 • ••• •• ••• ••• ••• •• ••• ••••••• Anhand dieser Darstellungen lassen sich die metrischen Gewichte der einzelnen Einsatzzeiten als Anzahl der untereinander stehenden Punkte nun direkt ablesen. Die Gewichte des linken Beispiels belaufen sich somit auf γ(0) = 4, γ( 3 8) = 1 und γ( 3 4) = 2. Bei den weiteren Ausführungen in den folgenden Abschnitten werden anstelle der Punkte nur die Zahlenwerte der Gewichte angegeben: oe. oe. oe 86 oe oej oe. oe oe 412 4 23 12 44 Diese Zahlen sind rein relativ zu werten, denn sie lassen natürlich keine Rück-schlüsse auf die absolute Intensität eines metrischen Akzents zu. Ein größerer Wert bedeutet lediglich, daß der metrische Akzent dort stärker als auf einer der anderen Einsatzzeiten ausfällt. So erhält die erste Note im Takt stets den größten Akzent. Um wieviel stärker er im Vergleich zu den übrigen Noten ausfällt, kann anhand der Gewichte nicht abgeleitet werden und spielt für notationstechnische Überlegungen auch keine Rolle. Es ist weiterhin darauf hinzuweisen, daß die Gewichte nur in-nerhalb eines Taktes eine Aussagekraft besitzen. Ein anderer Takt kann kleinere Notenwerte enthalten, wodurch die Anzahl der zu berücksichtigen Level steigt und damit auch die Gewichtungszahlen wachsen. Beispielsweise erhält die erste Einsatz-zeit 4-Taktes, der nur aus einer Ganzen Note besteht, das Gewicht 3, während eines 4 dieselbe Zeit bei acht Achtelnoten mit 4 bewertet wird. Sollen die Gewichte takt-übergreifend verglichen werden, muß als initialer Level nach oben beschriebenem Vorgehen nur ein Raster gefunden werden, das alle global vorkommenden Einsatz-zeiten einfängt. Die in dieser Arbeit beschriebenen Algorithmen beschränken sich allerdings allesamt auf eine lokale, taktbasierte Gewichtung. Entscheidender für die Notationsautomatisierung als eine einheitliche, taktüber-greifende Bewertung ist die korrekte taktinterne relative Einsatzzeitgewichtung. Leider leistet das oben beschriebene, aus dem Modell von Lerdahl und Jackendoff 18 Vgl. die Beispiele in Read (1979), S. 150–157.