116 Die Realisation taktart-konformer Rhythmusnotationen es Takte, in denen die darin enthaltenen Notenwerte über die Art der Pausenzer-legung entscheiden.37 Gestattet ihre Konstellation Rückschlüsse auf die metrische Struktur der aktuellen Taktart, so ist die Verwendung größerer Pausenwerte mög-lich, da zu ihrer optischen Verdeutlichung keine weiteren Aufspaltungen erforderlich sind. Im gegenteiligen Fall zerlegt der Notensetzer größere Pausen, um durch sie die metrische Schwerpunktverteilung optisch herauszuarbeiten: 182 oej‰ ‰ OE. Ó. aber 182 ˙. OE. OE. 51131 141 1 3 1 1 51 1 3 1 141 131 1 Während die zweite Takthälfte im linken Beispiel mit einer punktierten Halben Pause gefüllt werden kann – die erste Takthälfte gibt ausreichend Aufschluß über die Taktmetrik – wird sie im rechten trotz identischer Gewichtsverteilung durch zwei punktierte Viertelpausen ersetzt: »Die geteilten bzw. punktierten Pausen charakterisieren [...] den 12/8-Takt. Sie durch eine punktierte halbe Pause zu ersetzen wäre falsch, da diese Schreib-weise dem 6/4-Takt [...] vorbehalten ist.«38 Natürlich lassen sich auch diese Zusammenhänge mit einigem Mehraufwand durch eine Taktanalyse von einem Algorithmus automatisieren, doch soll an dieser Stelle nicht zuletzt deshalb darauf verzichtet werden, weil die Kriterien für eine solche Sonderbehandlung nur schwer zu fassen sind. Darüber hinaus gehen die Auffassun-gen verschiedener Verlage über die richtige Schreibweise anscheinend auseinander, denn wie bei vielen anderen Feinheiten musikalischer Notation, unterscheiden sich auch hier ihre hauseigenen Gepflogenheiten. Mit Hilfe einer Patterntabelle, welcher während der Laufzeit die Noten- und Pausenkonstellation samt zugehöriger korrek-ter Notation durch Mustervergleich zu entnehmen sind, kann eine diesbezügliche Anpassung vorgenommen werden. Abschließend sei noch einmal zusammenfassend die Vorgehensweise zum Gene-rieren korrekter Pausennotationen für die überwiegende Mehrzahl der in Lernpro-grammen behandelten Taktarten betrachtet. Analog zur Notenbehandlung arbei-tet der Zerlegungsalgorithmus für Pausen ebenfalls derart, daß die Einsatzzeiten el des ersten metrischen Levels sequentiell durchlaufen und beim Antreffen eines Pau-senwertes w gewichtsmäßig mit den Zeiten er > el verglichen werden. Wie oben beschrieben, lassen sich aufgrund der vorliegenden Gewichtsverhältnisse Aussagen über die Notation der betrachteten Pause mit Dauer w treffen. Die dazu herausge-arbeiteten Regeln lauten: 1. Setze γl := γ(el). Beginnt die Pause auf Einsatzzeit el = 0(modT ), dann vermindere γl um 1. 2. Ist γ(er) ≥ γl, dann zerlege die aktuelle Pause bei er. 37 Vgl. Chlapik (1987), S. 52–53. 38 Chlapik (1987), S. 52.