122 Die Realisation taktart-konformer Rhythmusnotationen entstehen: ‰4 oe1oe2 oe1 ‰3 oe1 oe2oe1 44 Die Balken beginnen in diesem Beispiel auf einer Einsatzzeit mit minimalem Ge-wicht und überqueren damit im weiteren Verlauf notwendigerweise eine schwerere Zeit. In diesem Fall gehören die Pausen jedoch logisch gesehen zur jeweils nachfol-genden Gruppe, sie werden in der traditionellen Notenschrift nur optisch nicht vom Balken überquert. Ein erweiterter Plaine-and-Easy-Code, welcher Balken durch eckige Klammern beschreibt, bekäme also die Form 8[rfff] und die obige Regel behält demnach auch hier ihre Gültigkeit. Anhand dieser und weiterer Resultate, die den folgenden Regeln zu entneh-men sind, läßt sich nun ein Algorithmus zum Auffinden der Balkengruppen eines Taktes formulieren. Das Verfahren ähnelt dem der Synkopenzerlegung, mit dem Unterschied, daß nicht sämtliche Einsatzzeiten des minimalen metrischen Levels, sondern lediglich die Einsatzzeiten, auf denen eine Note oder Pause beginnt, suk-zessive durchwandert werden: 1. Suche die nächste Note mit Fähnchen und markiere ihre Einsatzzeit e0 als Balkenanfang. Definiere γ0 := γ(e0). Ist e0 = 0(modT ), dann vermindere γ0 um 1. Setze γmin := γ0 und en := e0 − 1. 2. Befindet sich die letzte Note des aktuellen Taktes auf Einsatzzeit e0, dann beende den Algorithmus. 3. Wandere eine Note bzw. Pause nach rechts auf Einsatzzeit ei. Ist γ(ei) < γmin, dann setzte γmin := γ(ei). 4. Befindet sich die letzte Note des aktuellen Taktes auf Einsatzzeit ei, dann endet der Balken bei en := ei. 5. Handelt es sich bei dem Symbol auf Einsatzzeit ei um eine Pause oder besitzt die dort vorhandene Note kein Fähnchen oder beginnt auf dieser Zeit ein Haltebogen, dann endet der Balken bei en := ei−1. 6. Ist γ(ei) ≥ γ0, dann endet der Balken bei en := ei−1. 7. Ist γ(ei) ≥ γmin + 2 und befinden sich zwischen e0 und ei mindestens zwei Noten, deren Einsatzzeitgewichte kleiner als γ(ei) sind, dann endet der Balken bei en := ei−1. 8. Befindet sich zwischen e0 und ei ein Noteneinsatz ek mit γ(ek) ≥ γmin + 2, so daß zwischen ek und ei mindestens eine Note mit kleinerem Einsatzzeitge-wicht als γ(ek) existiert, dann endet der Balken bei en := ek−1. Setze i := k. 9. Wurde noch kein Balkenende gefunden (en < e0), dann springe zurück zum dritten Schritt.