4.3 Die Ermittlung taktart-konformer Balkengruppen 123 10. Wenn en > e0 ist, fasse die Noten der Einsatzzeiten e0 bis en durch eine Balkengruppe zusammen. Befindet sich auf Einsatzzeit en nicht die letzte Note des aktuellen Taktes, dann springe zurück zum ersten Schritt. Um die weniger intuitiven Regeln des Algorithmus besser nachvollziehen zu können, sollen er an dieser Stelle exemplarisch auf zwei eintaktige Rhythmen angewandt und dabei etwas detaillier betrachtet werden. Angenommen, die Fähnchen der beiden Notenfolgen oej oeroeroej oej oej oej oej oeroer 89 oej oej oej oej oe oe oej 52132 4 2 321 41 1 3 131 44 sollen soweit es möglich ist, durch Balken ersetzt werden. In beiden Fällen beginnt die erste Balkengruppe auf der ersten Note im Takt, bei Einsatzzeit 0(mod T ). Nun werden die Einsatzzeiten der Noten schrittweise von links nach rechts durchwan-dert und das jeweils kleinste der zugehörigen Gewichte aufgezeichnet. Im ersten Beispiel ist zunächst 2, danach 1 der kleinste Wert (vgl. auch Abb. 4.9). Letzterer wird beim rechten Rhythmus schon auf Einsatzzeit 1 8 erreicht. Für beide Beispiele findet der Algorithmus das erste Balkenende auf der jeweils zweiten Zählzeit mit dem Gewicht 3. Entsprechend der Bedingung des 7. Schritts gibt es zwischen der ersten und vierten Note zwei Einsatzzeiten, von denen eine um zwei Gewichtein-heiten leichter ist als 3 und folglich wird der Balken vor der vierten Note beendet. Während das rechte Beispiel aufgrund fehlender Fähnchennotenfolgen weitere Bal-kengruppen verhindert, können im linken drei zusätzliche Gruppen ermittelt wer-den. Die erste umfaßt die vierte und fünfte Achtelnote des Taktes, denn γ(e0) = 3 provoziert das Balkenende gemäß Schritt 6 bei Einsatzzeit 1 2 mit Gewicht 4. Jetzt folgt eine etwas komplexere Situation, welche den nicht sofort nachvollziehbaren Schritt 8 erfordert. Da keine der Regeln für Einsatzzeit e = 3 4 , auf der sich die drittletzte Note befindet, greift, um den Balken dort zu beenden, wird er zunächst über e hinaus verlängert, denn vier möglicherweise aufeinanderfolgende Achtelno-ten wären ja gemäß Stichregel unter einem Balken zusammenzufassen. Daß diese Situation hier nicht vorliegt, steht an dieser Stelle aber noch nicht fest. Schließlich trifft der Algorithmus mit der letzten Sechzehntel auf das entscheidende Gewicht 1. Nachdem Regel 4 das Balkenende zunächst auf genau dieser Sechzehntel postuliert, revidiert Schritt 8 diese Annahme zugunsten der vorletzten Achtelnote, deren Ge-wicht γ(ek) den Vergleichswert 1 um zwei übersteigt. Die darin enthaltene Regel bewirkt also eine rückwirkende Balkenunterbrechung vor ek, damit – wie in der ersten Takthälfte – zwei Gruppen der Dauer 1 4 entstehen. Diese Regel stellt somit das symmetrische Gegenstück zur Regel 7 dar. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß das ausschlaggebende Gewicht γmin im einen Fall vor und im anderen erst hinter dem eigentlichen Balkenende gefunden wird (vgl. Abb. 4.9). Die drei noch verbleibenden Noten gehören schließlich zur vierten Balkengrup-pe, die durch das Taktende (Schritt 4) abgeschlossen wird. Zusammenfassend re-präsentieren diese beiden Notenbilder das abschließende Ergebnis: oe oe oe oe oe oe oe oe oe oe 89 oe oe oe oej oe oe oej 52132 4 2 321 41 1 3 131 44