124 Die Realisation taktart-konformer Rhythmusnotationen oe oe oe oe oe oe oe oe oe oe γ(ei) 2 1 2 2 2 1 5 3 4 3 2 1 2 2 2 2 1 4 4 3 3 4 4 γmin γ0 γ(ek) i 3 0 1 2 0 1 0 1 2 3 4 Abbildung 4.9: Zum Generieren der Balkengruppen werden die Noten von links nach rechts abgearbeitet. Die erste Gruppe entsteht durch Schritt 7, die zweite durch Schritt 6 und die letzen beiden schließlich durch Schritt 8 und 4 des Algorithmus’. Am Beispiel des 9 8-Taktes wird hier noch einmal die Notwendigkeit der besonderen Gewichtung des ternären Levels deutlich:45 Würde dieser, wie die binären, nur einfach gewichtet, so resultierte ein falsches Ergebnis, denn die Einsatzzeit der vierten Note wäre nur um 1 schwerer als das Minimum γmin und der obige 5. Schritt griffe nicht, so daß der Balken schließlich bis zur vierten Achtelnote reichte – ein offensichtlich inakzeptables Resultat. Die zusätzlichen Forderungen nach weiteren kleineren Gewichten in den Schrit-ten 7 und 8 verhinderen zu kleine Balkengruppen, wie sie etwa bei folgenden Rhyth-men auftreten würden: oe. oeoe. oe˙ 1162oeoe oe oe oe. 51314 51314 44 Natürlich läßt sich darüber streiten, ob die Balken hier durchgezogen oder bes-ser zwischen den Gewichten 1 und 3 getrennt werden sollte, doch bestätigen die meisten gestochenen Partituren die gemäß den implementierten Regeln erzeugten Notenbilder. Leider können durch genau diese zusätzliche Forderung Balkengrup-pen entstehen, die ein Notenstecher wahrscheinlich in mehrere aufspalten würde, wie z.B. bei der Mischung von punktierten und unpunktierten Rhythmen. Eine zusätzliche Regel kann aber Abhilfe schaffen, indem sie prüft, ob in einer Balken-gruppe mehrere minimale Gewichte vorkommen, oder aber nur eins vorhanden ist; im letzten Fall müßte die Gruppe zerteilt werden. Um allerdings für jedes didak-tische Konzept die bestmögliche Verbalkung generieren zu können, dürfte sich ein dem Eingabecode hinzugefügtes Kommando zur Kontrolle der automatischen Bal-kensetzung als die flexibelste Lösung herausstellen. Für spezielle, nur schwer zu automatisierende Sonderwünsche kann die computergenerierte Verbalkung schließ-lich vollständig abgeschaltet und via Eingabecode manuell vorgenommen werden. Ein weiteres Phänomen der Balkensetzung gemäß vorgezeichneter Taktart ist die Richtungsvariation der Balkenfähnchen oder Balkenstückchen. Darunter ver-steht man die kurzen Teilbalken, die nur an einem Ende mit einem Notenhals 45 Vgl. Abschnitt 4.1.2.