150 Positionierung und Ausrichtung notengraphischer Elemente das zunächst zu berücksichtigen ist, dann kann letzteres direkt unter ersterem pla-ziert werden. Der Trick besteht nun darin, die Reihenfolge, in der die noch nicht positionierten Versetzungszeichen durchwandert werden, immer dann umzukehren, wenn die Position des letzten Zeichens in dieser Folge noch nicht bestimmt werden konnte. Statt vom höchsten zum tiefsten, arbeitet sich der Algorithmus im näch-sten Schritt also vom tiefsten zum höchsten Akzidentium vor. Bei jedem Durchgang wird gleichzeitig eine neue Spalte eröffnet, mit dem Resultat, daß die Zeichen links neben den vorigen zu liegen kommen: Bei ausschließlicher Verwendung von Kreuzen liefert dieses Verfahren optimale Re-sultate. Wie eingangs erwähnt, reicht es wegen der unterschiedlichen vertikalen Ausdehnungen aber nicht aus, zur Überprüfung der Kollisionsfreiheit lediglich auf Septimintervalle zu prüfen, da hierbei fälschlicherweise stets dieselben Anordnun-gen produziert werden, also auch Doppelkreuze erst ab einer Septime untereinan-dergestellt werden. Darüber hinaus erlaubt die Organisation der Akzidentien in Spalten nur eine sehr starre Positionierung, da sie die Ausnutzung partieller Sym-bolüberlappungen zunächst verhindert. Gerade in der Ausnutzung der verschiede-nen Zeichenformen liegt aber ein nicht zu unterschätzendes Platzeinsparungspoten-tial. So passen zwei Bes zwar erst ab einer Septime vollständig untereinander, ab einer Quarte können sie aber bereits so weit ineinandergeschoben werden, daß der »Bauch« des unteren Zeichens in die Spalte des oberen hineinragt (vgl. Abb. 5.4). Akkordgruppen, bei denen diese Möglichkeit nicht genutzt wird, wirken sperrig und weichen von der üblichen Stichpraxis ab. Um solchen Resultaten aus dem Weg zu gehen, nutzt das hier vorgestellten Notenmodul einen etwas verfeinerten Algorithmus. Statt aus Gourlays Verfahren direkt die endgültige Zeichenposition abzuleiten, wird es dazu eingesetzt, um zunächst die Reihenfolge der Positionierung zu bestimmen. Die eigentliche Berechnung der Positionen erfolgt erst im Anschluß daran. Dazu wird das aktuell zu plazierende Zeichen mit den Vorgängern in der Liste verglichen. Jeder paarweise Vergleich liefert zu den Parametern Akzidentien-typ, Intervall und Lage des zu verschiebenden Zeichens (oben oder unten) gemäß tabellarischer Werte eine geeignete horizontale Position, so daß sich die optimale Position schließlich in Form des Maximums all dieser Werte ergibt. Ein Problem, auf das an dieser Stelle nur hingewiesen, nicht aber weiter ein-gegangen werden soll, kann aufgrund linksseitig ausgelagerter Notenköpfe bei ab-wärts behalsten Akkorden entstehen. Befindet sich im oberen Teil des Akkordes ein Sekundintervall mit ausgelagertem alteriertem Notenkopf und eine Septime tiefer ebenfalls ein Kopf mit Akzidentium, dann gilt die Standardpositionierung nicht mehr, da das untere Versetzungszeichen im Gegensatz zum oberen näher an den zugehörigen Kopf gestellt werden kann. Erst im Zusammenhang mit Oktavabstän-den liefert das Standardverfahren bei diesen Sonderfällen richtige Resultate, doch stellt sich hierbei die Frage, inwieweit die Regel mit der Forderung nach Oktav-gruppierungen einzuhalten ist, da sie große Distanzen zum alterierten Notenkopf