182 Balken und Bögen erste Note letzte Note Linie Zwischenraum Linie Zwischenraum schneidend h¨angend schneidend sitzend schneidend sitzend schneidend h¨angend schneidend h¨angend schneidend sitzend schneidend sitzend schneidend h¨angend Tabelle 6.1: Position der Balkenenden auf den Notenlinien in Abhängigkeit von Balken-lage, Steigungsrichtung und vertikaler Position der Außennoten. Im Gegensatz zur Darstellung dieser Abbildung müssen die Positionen von Bal-kenanfang und -ende nicht übereinstimmen, sondern können beliebig kombiniert werden. So kann beispielsweise ein Balkenende die Linie schneiden und das ande-re an ihr hängen. Welche endgültige Position jedem Balkenende zugewiesen wird, hängt vom Intervall der äußeren Balkennoten, ihrer vertikalen Position sowie der im vorangegangenen Abschnitt bestimmten Balkenlage ab.5 Es kann viel Aufwand betrieben werden, um die exakte Positionierung nachzuahmen, denn eine einfa-che Faustregel, welche auf Grundlage einfacher Parameter die notenstich-konforme Positionierung liefert, scheint es aufgrund der differenzierten, fallunterscheidenden Darstellung von Ross nicht zu geben.6 Zwar zeigt sich in seiner tabellarischen Auf-listung eine gewisse Kontinuität, doch wird diese in unregelmäßigen Abständen von diversen Spezialfällen durchbrochen. Letztlich spielt ihre exakte Reprodukti-on beim automatisch generierten Notensatz aber keine entscheidende Rolle und selbst die leistungsfähigen Programme Finale und Sibelius, welche die Beachtung umfangreicher Stichregeln für sich in Anspruch nehmen, verzichten auf die Reali-sierung der exakten Positionierung. Werden die Spezialfälle ausgesondert und an die Gesetzmäßigkeiten der übrigen Konstellationen angeglichen, so ergeben sich die in Tabelle 6.1 dargestellten Balkenendpositionen. Ob diese feine Unterscheidung im Rahmen einer bildschirmorientierten Noten-darstellung sinnvoll ist, bleibt fraglich, denn zum einen wird kaum ein Musiker und erst recht keinMusikschüler die Stellungsvariation je bewußt wahrnehmen, und zum anderen ist die Regel rein technischer Natur, sie bringt also keinen Lesevorteil. Dar-über hinaus muß im Zusammenhang mit Bildschirmausgaben die im Vergleich zu Druckern geringe Auflösung berücksichtigt werden. Ein durchschnittlicher Laser-drucker besitzt etwa eine Auflösung von 600 dpi7, d.h. es stehen 236 Bildpunkte zur Verfügung, um eine waagerechte Linie von einem Zentimeter zu zeichnen. Die Auf-lösung eines durchschnittlichen Monitors hingegen liegt heute bei ungefähr 72 dpi, so daß für dieselbe horizontal verlaufende Linie nur 28 Punkte verwendet werden 5 Vgl. Ross (1987), S. 101–110. 6 Vgl.ebd. 7 Die Abkürzung dpi steht für dots per inch und beschreibt die Auflösung eines Druckers oder auch Scanners. Je mehr Bildpunkte (dots) sich auf einem Zoll (ca. 2,54 cm) befinden, desto feiner ist die Auflösung, d.h. desto mehr Details können dargestellt werden.