6.2 Bögen 201 z2 z1 cos φ sin φ s({z1}) ≈−0,66 s({z2}) ≈ 0,18 s({z1, z2})≈−0,24 φ b1 Abbildung 6.12: Für Störnote z1 liefert die »Streuungsfunktion« s einen negativenWert, weil sie sich über der linken Bogenhälfte befindet. z2 liegt dagegen über der rechten Hälfte, also ist s({z2}) positiv. s({z1, z2}) stellt – wie allgemeingültig gezeigt werden kann – das arithmetische Mittel aus s({z1}) und s({z2}) dar. 2. Andernfalls untersuche die Teilmengen Z− und Z+. Ist |s(Z−)| < ε2 und s(Z+) < ε2, dann können die Störnoten durch eine Höhenvariation beseitigt werden. Stellt sich aufgrund dieser Überprüfung heraus, daß eine Höhenvariation nicht er-folgreich sein wird, bleibt als Alternative nur das Liften. Wie groß die Schranken ε1 und ε2 gewählt werden, ist letztlich Geschmacksache. Dennoch haben sich die Wer-te ε1 = 0,2 sowie ε2 = 0,8 anhand diverser Experimente als recht sinnvoll erwiesen. Im nächsten Schritt kann jetzt damit begonnen werden, die Störnoten nicht verworfener Bogengruppen durch Variation der Höhe zu beseitigen. Die unmittel-bare Berechnung des erforderlichen Höhenzuwachses Δh ist leider nur sehr schwer möglich und steht in keinem Verhältnis zu Resultat und Aufwand alternativer Vor-gehensweisen. Dazu gehört die einfache iterative Methode, die im experimentellen Notenmodul GIN Verwendung findet. Hierbei wird die Bogenhöhe schrittweise um den Betrag eines halben Linienabstandes vergrößert, bis entweder alle Störnoten beseitigt sind oder ein Maximalwert erreicht ist. AusWanskes Untersuchungen geht nämlich hervor, daß ein gestochener Bogen abhängig von seiner Länge niemals eine bestimmte Höhe übersteigt.43 Folglich führt eine ausschließliche Höhenverlänge-rung in einigen Fällen nicht zum Ziel, obwohl dies nach den bisher zitierten Regeln zunächst postuliert wurde. Übersteigt die Bogenhöhe den Maximalwert, so wird sie auf den Maximalwert zurückgesetzt und die restlichen Störnoten durch Anheben der Bogenenden entfernt. Leider fehlt eine allgemeingültige Formel, die über das Verhältnis zwischen Bogenlänge und -höhe Aufschluß gibt. Wanske listet zwar ei-nige punktuelle Werte auf, doch einerseits beziehen sie sich nur auf eine bestimmte Rastralgröße, in der die Breite eines schwarzen Notenkopfes ca. 2,25mm beträgt, und andererseits sind sie, wie schon zuvor die Dämpfungswerte, lückenhaft. Aus der Kombination Wanskes tabellarisch aufgelisteter Daten mit Grøvers Angaben zum Verhältnis zwischen Notenkopfhöhe und -breite44 läßt sich allerdings durch 43 Vgl. Wanske (1988), S. 215–217. 44 Vgl. Grøver (1989a), S. 36.