210 Zusammenfassung und Ausblick Moduls um eine von Plate3 abgeleitete Klasse zur Erstellung von Graphikdateien keinen beträchtlichen Mehraufwand bedeuten. Schwieriger gestaltet sich hingegen die Sensitivierung der diversen Notations-objekte. Zwar unterstützt der HTML-Standard sogenannte image maps, mit denen rechteckige, kreisförmige oder allgemein polygonale Bereiche der Graphik mit se-paraten Hyperlinks versehen werden können, doch erfordert dieses Vorgehen eine Erweiterung des Notenmoduls, die der Lernanwendung sämtliche Abmessungen sowie Objektparameter der aktiven Ebene bereitstellt, so daß sie daraus eine dyna-mische Web-Seite einschließlich der benötigten Verweisadressen erzeugen kann. Die einzige Reaktion auf einen Mausklick besteht bei diesem Vorgehen im Verbindungs-aufbau zum Server. Rückmeldungen in Form kurz aufblinkender oder gar akustisch wiedergegebener Selektionen sind mit einfachen bereichsensitiven Graphiken nicht zu realisieren. Um »aktive Bestandteile« einer angezeigten Seite im Web-Browser des Anwenders ausführen zu können, müssen Programme oder Programmaufrufe in den HTML-Code eingeflochten werden. Für kleinere individuelle Erweiterungen der grundlegenden HTML-Funktionalität stellen die gängigen Browser die Skript-sprache JavaScript zur Verfügung. Darauf basierende Programme werden direkt in den Quelltext der Web-Seite eingebettet und folglich in lesbarer Form vom Server auf den Client-Rechner übertragen. Diese Technik eignet sich beispielsweise zur Realisierung aktiverer image maps, indem nach Selektion eines Bereichs eine neue Bitmap geladen und angezeigt wird. Für eine flexible notengraphische Interaktions-gestaltung eignet sich JavaScript jedoch nicht, da sämtliche Darstellungsvarianten in Form neuer Bitmaps nachgeladen werden müssen. Die Abhilfe versprechende Lösung scheint in Gestalt der plattformunabhängigen Sprache Java bereitzustehen. Sie ermöglicht neben der Umsetzung eigenständiger Anwendungen auch das systemunabhängige Ausführen umfangreicherer Applets in-nerhalb des Browsers. Eine internet-fähige Version des Notenmoduls könnte also mittels einer entsprechenden Java-Implementation erfolgen. Die Innovationen die-ser Sprache werden jedoch auf Kosten der Ausführungsgeschwindigkeit erkauft. Wie aus den vorangehenden Kapiteln deutlich wird, greift die Generierung der Notengraphiken auf eine Vielzahl verschiedener Algorithmen zurück, die ein er-hebliches Maß an Rechenzeit beanspruchen und demzufolge – wenn der Anwen-der nicht mehrere Sekunden auf die Anzeige des Notenbildes warten soll – eine möglichst schnelle Programmausführung nahelegen. Aus diesem Blickwinkel mag bezweifelt werden, daß Java zur Zeit eine echte Alternative zu C++ oder Pascal darstellt, obgleich dieses Argument wahrscheinlich in absehbarer Zukunft aufgrund schnellerer Rechner und Java-Prozessoren an Bedeutung verlieren wird. Bis da-hin dienen in aller Regel browser- und betriebssystemabhängige Plug-Ins4, die wie Java-Applets einen bestimmten Ausschnitt des Anzeigebereichs kontrollieren und die Browser-Funktionalität erweitern können, als durchaus sinnvolle Übergangslö- 3 Vgl. Abschnitt 3.1.4 dieser Arbeit. 4 Bei einem Plug-In handelt es sich um ein separates Programm, welches über eine definierte Schnittstelle auf spezielle Browser-Funktionen zugreifen kann, um so z.B. die eigene Graphik-ausgabe nahtlos in den Darstellungsbereich des Browsers zu integrieren und um zugehörige Mausaktionen entgegenzunehmen. Auf diese Weise wird es möglich, ihm quasi beliebige Erwei-terungen hinzuzufügen, die von den Geschwindigkeitsvorteilen systemabhängiger Kompilate abhängig sind.