» … what you hear is what you are in …« 199 (emotional) ›beziehenden‹ Gestaltung, die in der Rezeption immersiv mitzieht – er ist innerster Teil der Gestaltung, zugleich dient seine Instrumentarisierung des emo-tionalen Ausdrucks in diesem Prozess der Gestaltung als Paradigma intuitiver im-mersiver Interfaces. Generierung geschieht aus erregungsbasierter Interaktion. Das Werk objektiviert dieses Paradigma; Pop lebt es unmittelbar – gering mediatisiert. Pop als (kollektive) Gestaltung aus technisch instrumentarisierter, unmittelbar kom-munikativer Ausdrucksform strahlt auf die Generierung in der digital culture aus.Multisensorische Künste des common digit 54 können als Weiterführung seriellen Denkens gesehen werden – mehr noch: sie führen den Pop weiter. Hier vollzieht sich gänzlich eine intermodale Transposition: die Übertragung der Logik der Gestal-tung von akustischen Ereignissen (die Formalisierung des Hörens) auf andere Ereig-nisse, auch auf visuelle. Allgemein werden Ereignisse unterschiedlicher sensorischer Modalität nach Spannung-Lösung, nach dem Erregungswert, strukturiert. Dadurch tritt eine verstärkte Immersion des Körpers in künstliche sensorische Environments auf, die letztlich sogar interaktiv über diese emotionale Einbindung entstehen. Ex-perimentelle Ästhetik und Pop-Ästhetik treffen sich darin.Soap Bubbles 55 nutzt Licht, Klang, Geruch und schließlich kognitiv angenehm be-setzte Seifenblasen in einem Net-Projekt zur hedonischen Interaktion mit Datenräu-men, deren inhaltliche Dimension (Information) völlig unklar bleibt, schließlich werden mit hedonischem Erleben Nonsense-Informationen generiert.Allgemein führt die hörende K-U-I zu Imageries der Wirklichkeit, die den Kör-per emotional involviert – eine Erlebensart, eine Wirklichkeitsbewältigung, die der Interaktion mit einer non-mechanistischen Welt – im Sinne der Auswahl nach Be-deutung für einen (mechanisch passiven) Körper – adäquat ist. Hedonische Interak-tion ist eine Überlebensstrategie in einer non-mechanistischen Welt – Musik forma-lisiert diese immersive körperliche Lebensform.Die Immersion hedonischer Gestaltung/Interaktion mit non-mechanistischen Umwelten ist Artefakt der hohen Mediatisierung, der Entfernung, Loslösung vom mechanischen Körper – seine Transgression führt ›zurück‹ zum hedonischen Kör-per. Musik ist das Paradigma dieser neuen und zugleich phylogenetisch alten Le-benssituation.Zusammenfassender ›Ausblick‹Musik gilt basal als kulturelle Überformung des Emotionslautes und kommuniziert diesen unmittelbar. Zudem ist das klangliche Geschehen stets ein Räumliches um uns; Intensitäten wirken signalhaft erregend. Dies sind Charakteristika der in Musik formalisierten Klangwelt, die basal immersiv wirken. Die direkte Klangmanipula-54 Vgl. Jauk: Multisensorische Künste (s. Anm. 19). 55 Vgl. Werner Jauk / H. Ranzenbacher: The Use of Soap Bubbles, in: Hybrid – Living in Paradox: Ars Electronica 2005, hrsg. von G. Stocker und Ch. Schöpf, Ostfildern-Ruit / New York 2005, S. 370–373.