218 Thomas Kabisch =Notenbeispiel 1: Chabrier, » Bourrée fantasque « , T. 246–256, 270–274. Verlag Enoch & Cie, Paris Rückführung eines überraschenden Ausbruchs. An eine Kadenz in der Quinttonart G-Dur (T. 247, entsprechend T. 32 im ersten Teil) schließt sich – ohne motivische Le-gitimation und durch einen Dv mehr getrennt als verbunden – eine vollständige Ka-denz in As-Dur an. Der folgende Einsatz einer neuen Variante des Themas steht – wiederum unvorhersehbarerweise – in E-Dur. Über einen weiteren Themeneinsatz in C-Dur (T. 272) wird die Großterzrelation von Tonarten fortgesetzt. War sie zuvor quasi-improvisatorisches Mittel der Unterbrechung und Überraschung, so ist sie jetzt rationales tonales Verhältnis, das dem Hörer gestattet, Erwartungen zu bilden (wenngleich sie keine Schlüsse auf ein tonales Zentrum erlaubt). Mit einem trug-schlüssig einsetzenden As-Dur-Dreiklang (T. 287) wird das Großterz-Prinzip von der Ebene parataktisch verbundener Tonarten auf die Ebene von Akkorden und Stu-fen verlagert. Akkordsequenzen, zunächst im Großterz-, dann im Kleinterzabstand, führen bruchlos in die abschließende Kadenz in der Grundtonart C-Dur (T. 304).79 79 Volker Helbing, der eine frühere Fassung des vorliegenden Aufsatzes gelesen und kommentiert hat, wofür ihm herzlich gedankt sei, merkt relativierend an: » So ganz ›bruchlos‹ verläuft die Rückkehr