Französische Musik vor und nach dem Ersten Weltkrieg 241 = Notenbeispiel 8: Ravel, » Chansons madécasses « Nr. 2, T. 34–44 und 53–59. Verlag Durand, Paris © , mit freundlicher Genehmigung Nach Ziffer 4 ist die Singstimme organischer Teil eines Ensembles, das nach instru-mentalmusikalischen Gesichtspunkten funktioniert. Sie ist von rhythmischen Mo-tiven bestimmt (u. a. durch die charakteristische Gestalt aus zwei Achteln und Vier-tel), die pünktliche Ausführung erfordern und Abweichungen im Sinne der unbere-chenbaren Nuancen des Sprechduktus nicht mehr zulassen. Zudem ist sie mit Ak-zenten durchschossen, die mit Akzenten im Instrumentalpart kommunizieren und eine aufsteigende Folge von Gerüsttönen markieren (gis–ais–h–cis). Im Zusammen-wirken der Singstimme mit den beiden Strukturelementen der Instrumentalparts, der chromatischen Zelle dis–e–f und dem Akkord cis–dis–fis–ais, wird in T. 57 der Ton gis 2 erreicht, der die dritte, rein instrumentale Version des » Aoua!« trägt. Dieser Schrei ist zu Beginn des Liedes, wie Madeleine Grey und Ravel in ihrer Aufführung deutlich machen, ein klangliches Fundstück, ein Teil akustischer Realität, der in das