256 Claudia Kayser-Kadereit gik 33 sind erste Schritte einer notwendigen Differenzierung der Alterskohorten, die innerhalb der Musikandragogik noch aussteht. Doch deren Klientel steigt, demogra-fisch bedingt, quantitativ an und ist zunehmend gesundheitlich, intellektuell und materiell in der Lage, vielfältige Aktivitäten zu betreiben, was auch in Statistiken der Weiterbildung deutlich wird.34 6 quodmodo – wie? / quibus auxiliis – mit welchen Hilfsmitteln?Bei der Betrachtung der Lehr- und Lernmittel zu musiktheoretischen Themen und Veranstaltungen der Musikalischen Erwachsenenbildung ist zu unterscheiden, ob diese für ein formelles, d. h. durch eine Institution konzipiertes Lernangebot erstellt wurden oder für den informellen Gebrauch bestimmt sind. Blickt man zunächst auf Materialien in digitaler oder Printversion, so ist die Grenze zwischen Lehrbuch für Studium und Unterricht, also für eine jüngere Zielgruppe in der Erstausbildung, und dem ›Musikliebhaber‹ oder ›Musikinteressierten‹ vor allem in Lehrbüchern zur Harmonielehre oder zur Allgemeinen Musiklehre vielfach aufgehoben.35 Lehr- und Handbücher zur Musikalischen Analyse dagegen richten sich deutlich an aktuellen Studienanforderungen aus, wenn sie in entsprechenden Reihen veröffentlicht wor-den sind.36 Trendsetter war in didaktischer Hinsicht hierfür das Selbststudium im Rahmen des » Funkkolleg Musik « von 1981.37 Veranstaltungen mit Seminarcharakter auf Gesprächsbasis verwenden vielfach Lose-Blatt-Sammlungen, die der Dozent selbst erstellt oder aus verfügbaren Medien kombiniert werden, in der Hoffnung, dem Thema und den Bedürfnissen der Teil-nehmer bzw. seinen eigenen Vermittlungszielen möglichst optimal zu entsprechen.33 Gembris: Musik im Alter (s. Anm. 13); Theo Hartogh und Hans Hermann Wickel: Musizieren im Al-ter, Arbeitsfelder und Methoden, Mainz 2008; Theo Hartogh und Hans Hermann Wickel: Praxis-handbuch Musizieren im Alter, Mainz 2011; Theo Hartogh: Musikgeragogik – ein bildungstheore-tischer Entwurf. Musikalische Altenbildung im Schnittfeld von Musikpädagogik und Geragogik (= Forum Musikpädagogik 68), Augsburg 2005.34 Vergleiche die Auswertung der Ergebnisse des Alterssurveys 1996 bis 2002 von Harald Künemund: Bildung und Produktivität im Alter, in: Gembris: Musik im Alter, S. 13–30 (s. Anm. 13).35 Z. B.: Weber: Das ABC der Musiklehre / Formenlehre / Harmonielehre, Deckblatt (s. Anm. 25): » Prak-tische Anleitung für die Schule, die Musikschule und den Musikinteressierten « ; Schaper: Musiklehre compact, S. 5 (s. Anm. 25): Das Buch » kann vor allem in allgemeinbildenden Schulen in den Klassen 8 bis 10 und im Vorsemester der Jahrgangsstufe 11 zur Koordinierung des Wissensstandes vor Eintritt in die Kursarbeit in der Sekundarstufe 11 eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet es sich in seiner straff organisierten Form als Arbeitsgrundlage für Kurse an Volkshochschulen und Musikschulen an. Weitere Interessenten sind Instrumentalisten und Autodidakten, die ein abgerundetes musikalisches Grundwissen anstreben « .36 Z. B. Altmann: Musikalische Formenlehre (s. Anm. 15) als UTB Taschenbuch; Beck: Methoden der Werkanalyse in Musikgeschichte und Gegenwart (s. Anm. 18) als Bd. 9 der Taschenbücher zur Mu-sikwissenschaft.37 Carl Dahlhaus u .a. (Hrsg.): Funk-Kolleg Musik, 2 Bde., Frankfurt a. M. 1981.