Klimawandel im Klassenraum 341 beitsergebnissen werden zu Beginn ebenfalls vorgegeben. Die Studierenden können in weiteren Projektstunden alternative Formen der Raumnutzung vorschlagen und ausprobieren. Ihre größte Sorge zu Semesterbeginn sind erfahrungsgemäß Diszi-plinprobleme mit den Kindern und Jugendlichen. Dazu kommt es in den ersten Stunden aber so gut wie nie. Eher sprechen wir in den anschließenden Reflexionen über zu viel oder zu wenig Initiative der Kinder, über unterschiedliche Vorstellun-gen vom Maß, in dem Studierende mit Kindern gemeinsam entscheiden, über die Frage, wie sie mit überquellenden Ideen der Kinder umgehen und über anderes mehr.Dass Kinder sich, wenn auch sehr selten, aus einer Gruppenarbeit zurückziehen und der Gruppe bei der Entwicklung der Tänze zuschauen, ist nicht problematisch. Es muss auch, anders als beim Verlassen des Raumes, nicht bedeuten, dass sie in ei-ner Krise stecken. Oft schauen Studierende nach diesen Kindern und erkundigen sich nach den Gründen für ihre Zurückhaltung. In der Arbeit mit hörgeschädigten Kindern im Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Osnabrück stellte ein Junge einer dritten Klasse sein Hörgerät aus, als ein Student ihn für die Gruppenar-beit zurückgewinnen wollte. Damit war die Sache für diesmal klar. Er hatte für sich einen sicheren Ort am Rande des Geschehens gefunden, wollte in der betreffenden Stunde nicht dabei sein, machte aber bei einer Aufführung in der darauffolgenden Woche sehr konzentriert und motiviert mit. Offensichtlich hatte er die Entwicklung des Tanzes seiner Gruppe genau beobachtet, wusste, wie die Aufführung struktu-riert war und wie und wo er sich nun einbringen konnte.Eine der Grundübungen in der Partnerarbeit zwischen Kindern und Studieren-den ist das Spiegeln. Ein Kind und ein Erwachsener stehen sich gegenüber und be-wegen sich spiegelbildlich zur Musik. Sie wechseln sich bei der Führung ab. Ziel ist es, sowohl das Führen als auch das Folgen zu üben. Die Partner tauschen das Füh-ren und Folgen so, dass ein Beobachter den Rollenwechsel kaum und manchmal gar nicht mehr erkennen kann. Die Spiegelachse muss dabei nicht parallel zur Körper-front verlaufen, d. h., die Partner müssen sich nicht frontal gegenüberstehen. Sie können sich auch nebeneinander im Raum bewegen und sich gegenseitig aus den Augenwinkeln beobachten, ohne dabei Kopf und Augen in die Richtung des Part-ners zu bewegen. Wir sind in den Augenwinkeln selbst beim Geradeaus schauen für Bewegungen wahrnehmungssensibel. Diese Übung wird von allen Teilnehmen-den sehr geschätzt. Sie verbessert das Klassenklima und den respektvollen Umgang miteinander. Noch nie hat ein an dieser Übung teilnehmendes Kind geäußert, sich karikiert zu fühlen, wenn seine Körperhaltung aufgenommen und nachgeahmt wird. Eine Karikatur überzeichnet charakteristische Merkmale der Körperform und Körperhaltung oder einer persönlichen Bewegungsfigur. Bei der Spiegelübung geht es dagegen um die konkrete und genaue Imitation aller Bewegungsdimensionen.Spiegelbildliche Bewegungen zu zweit zu ruhiger, langsamer und leicht zu anti-zipierender Musik sind eine auch im Schulalltag nicht zu unterschätzende Übung. Es geht darum, auf sich selbst und auf das Gegenüber genau zu achten. Besonders eignen sich Musikbeispiele mit kurzen Pausen der Stille. Die Paare bewegen sich