Mozart – Hummel – Chopin. Zur Tradition der Sonatenform 375 Vor allem Johann N. Hummel, der als Kind ein Schüler Mozarts war, war ein Vertreter des » brillanten Stils « . Er setzte den vorgenannten Grundsatz vor allem in seinen Klavierkonzerten ein. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist sein Konzert a-Moll op. 85. Die Solopartie beginnt mit einer Art zwölftaktigem Preludio, auf wel-ches das Motivo principale espressivo in Form einer achttaktigen Periode folgt. An-schließend finden wir ein virtuoses Fragment mit 14 Takten vor, nach welchem das Secondo motivo in p cantabile (gleichfalls in a-Moll) auftaucht, wobei Ornamente und unregelmäßige rhythmische Gruppen verwendet werden. Ein weiterer virtuo-ser eingeschobener Teil ist länger (24 Takte), moduliert nach C-Dur, dann exponiert der Komponist den Passo caratteristico – gleichfalls ein kantilenenartiges Thema in p dolce, nach welchem der Periodo di cadenza einsetzt, in der verschiedene Techni -ken genutzt werden: gebrochene Dreiklänge mit dem Umfang einer Dezime, Dop-pelklänge, Oktaven, Triller, die zum Tutti führen, welches die Exposition beendet. Beispiel 4: J. N. Hummel, Konzert a-Moll op. 85, 1. Satz: Preludio; Motivo principale; Secondo motivo