Mozarts Streichquintette KV 593 und KV 614: Ein kontrastierendes Werkpaar?441 hen –, dass das Fugato in diesem Satz wesentlich barocker gerät als die Fugati in KV 593, die in ihrer Einteilung in verschiedene Abschnitte eher der klassischen Mu-siksprache angehören.Notenbeispiel 21: KV 614, Finale, Durchführung Zusammenfassung Die zeitnahe Entstehung und der gegensätzliche Charakter von jeweils zwei der Wiener Streichquintette Mozarts warfen die Frage auf, ob es sich hier um zwei kon-trastierende Werkpaare handeln könnte. Da die Konzeption von Werkpaaren – ins-besondere auch bei der Erarbeitung oder Weiterentwicklung einer Gattung – zum Mozartschen Schaffenskonzept zu gehören scheint, wie zahlreiche Beispiele bele-gen, wurde untersucht, inwiefern die Quintette von 1787 und 1790/91 jeweils paar-weise zusammengehören und sich zugleich von dem anderen Paar abgrenzen könnten. Die Gesamtdisposition bestätigt deutlich die paarweisen Zugehörigkeiten, in-dem je Paar in den Einzelsätzen jeweils unterschiedliche Satzformen, Tempobe-zeichnungen, Taktarten und Tonarten gegenüberstellt werden. Hinsichtlich Um-fang, Technik des Quintettsatzes, Reichhaltigkeit bzw. Ökonomie der thematischen Gedanken grenzen sich das frühere und das spätere Paar gegeneinander ab, wobei hier jedoch auch Unterschiede innerhalb der Paare zu konstatieren sind. Die stärks-ten Gegensätze bilden hier das erste und das letzte der vier Quintette, weshalb auch eine kontinuierliche Entwicklung denkbar ist. Ohnehin ist gerade hier (Umfang, Satztechnik, Satzdichte) eine bewusste Paarkonzeption von dem Kompositionsstand