Warum Musik keine Kunst ist 505 Ring out, ye crystal spheres,Once bless our human ears, (If ye have power to touch our senses so)And let your silver chime Move in melodious time; And let the base of heaven’s deep organ blow,And with your ninefold harmony Make up full consort to the angelic symphony. (Strophe XIII)In der Übertragung von Bernhard Schuhmann:12 Klingt aus, kristallne Sphärn!Laßt einmal es uns hörn, wenn solche Macht ihr habt in euren Tönen,wie silbern Glockenspiel im Takte schwingen will und wie der Himmelsorgeln Bässe dröhnen;und mit neunfältiger Harmonie bringt die Vollendung engelischer Symphonie.Auch der Anfang von » Faust I « weiß um die Verbindung von Kosmos und Klang:Prolog im Himmel Raphael: Die Sonne tönt nach alter Weise In Brudersphären Wettgesang,Und ihre vorgeschriebne Reise vollendet sie mit Donnergang.Und schließlich Eichendorff dichtet in » Wünschelrute « 1835:Schläft ein Lied in allen Dingen die da träumen fort und fort,und die Welt hebt an zu singen,triffst du nur das Zauberwort.Diese Formulierung assoziiert zwar, ein wenig romantisch-verwaschen, noch ande-re Vorstellungen wie den Traum und die Verzauberung, aber die Sache der Sphä-renharmonie steckt sogar hier noch dahinter.12 John Milton: Das verlorene Paradies. » Das wiedergewonnene Paradies « , übertragen v. Bernhard Schuhmann, hrsg. von Dieter Mehl, München 1966; hier zitiert nach Hans Walter Gabler: Die Schöp-fung als Folge-Geschichte. Der Schöpfungsbericht in John Miltons Epos » Paradise Lost « , in: Genesis – Poiesis. Der biblische Schöpfungsbericht in Literatur und Kunst, hrsg. von Manfred Kern u. Ludger Lieb, Heidelberg 2009, S. 61–78, bes. S. 70 m. Anm. 16.