524 Rainer Wehinger gegenteilige (» Balance « ), sodass wohl ein Wechsel der Strukturtypen, aufs Ganze ei-ner Sektion aber eine Ausgewogenheit hergestellt wird. Dieses Verfahren wurde ge-wählt, um einen Übergang zwischen den Extremen zu schaffen.In der aktuellen Version von Projekt 1 hat der Komponist also wesentlich erwei-terte Möglichkeiten, die Anzahl und die Werte seiner Eingabedaten zu definieren. Die Eingabedaten der Ursprungsversion sind jedoch auch heute noch von Bedeu-tung, wenn Koenigs Formdispositionen nachempfunden werden sollen. Mit Aus-nahme der Einsatzabstand-Werte (sie waren frei einstellbar) konnten alle Umfänge und Werte – wie auch heute noch die Kompositionsregeln – nicht verändert werden:17 7 Sections, 9 Werte für » Timbre « (mit den Symbolen 1–9),28 Werte für » Rhythm « (zwischen 1/8 und 1/1 (gewichtet) oder frei zu bestimmen),6 Werte für » Tempo « (60, 52, 45.5, 39.5, 34.5, 30),die Intervallpaare 1,3 und 1,4 für den Parameter » Pitch « ,4 Werte für » Octave Register « (Symbole 1–4) und 9 Werte für » Dynamics « (Symbole ppp – fff).Reihenfolge und Kombination der Prozesszahlen erfolgen zufallsgesteuert, jedoch muss jeder Parameter alle 7 Strukturtypen durchlaufen.Die Kompositionsregeln Die Kompositionsregeln sind ein für den Benutzer nicht veränderbarer Bestandteil des Programms.18 Sie bestimmen den Umfang der Zyklen, die für jeden Parameter und für jede Prozesszahl vergeben sind; somit gibt es 35 Regeln. So ist etwa für die Prozesszahl 1 (aperiodischer, unregelmäßiger Zyklus) und den Parameter Instru-ment festgelegt, dass ein Zyklus (eine » Reihe « in diesem Fall) aus genau so vielen Werten besteht, wie Instrumente vorgesehen sind. Für die Prozesszahl 2 ist dies die Anzahl der Instrumente multipliziert mit 3/4 , für Prozesszahl 3 multipliziert mit 1/2.Für Prozesszahl 7 (periodischer, regelmäßiger Zyklus; Anzahl Wiederholungen eines Wertes) ergibt sich die Zyklusgröße aus der Anzahl der Instrumente multipli-ziert mit 2/3 bis 4/3 , für Prozesszahl 6 multipliziert mit 4/9 bis 8/9 , für Prozesszahl 5 multipliziert mit 2/9 bis 4/9. Der Zufall entscheidet innerhalb der angegebenen Gren-zen.17 Es werden hier die Begriffe der ersten Publikation verwendet. Siehe Fußnote 1.18 Ausführliche Darstellung in: Gottfried Michael Koenig: Hilfebündel, Begleittext zum Programm Pro-jekt 1. Der Text ist Bestandteil des Projekt 1-Paketes, das der Komponist auf seiner Website zum Download anbietet (s. Anm. 2).