Hommage à PR1 529 oder Spielweisen denkbar) und die Lautstärkewerte. Außerdem können die Werte vergleichbarer Parameter auch untereinander ausgetauscht werden.Letztlich kann der Komponist entscheiden, ob er mit der ganzen Partiturtabelle überhaupt etwas anfangen kann oder möchte. Wenn nicht, ändert er – im einfachs-ten Fall – die Startzahl des Zufallsgenerators und startet den Rechenprozess aufs Neue: In Millisekunden hält er eine geänderte Partiturtabelle in Händen mit den gleichen Strukturvorgeben – aber mit variierten Gestalten: der Computereinsatz be-kommt hier seinen Sinn. Die Beurteilung des Ergebnisses wird den Komponisten möglicherweise auch zu einer Änderung der Eingabedaten veranlassen, ein Rück-kopplungsprozess, der zunehmend Erkenntnisse über die Wirkungsweise der Strukturfomel von Projekt 1 bringt.Wie eine Interpretation aussehen kann und wie viel in dieser Arbeitsphase zu tun bleibt, mag ansatzweise das folgende Beispiel verdeutlichen. Es handelt sich um die ersten Takte der Komposition Projekt 1 – Version 1 für kleines Orchester (Abbil-dung 12 am Ende des Beitrags), die erste Komposition, die Koenig mit dem Pro-gramm komponiert hat.19 Der Computer hat folgende Partiturtabelle – es sind die Originaldaten dieses Stückes – ausgegeben (die ersten 16 Akkorde in Abb. 4). Eine Übertragung in Noten mag dem bequemeren Vergleich mit der Partitur dienen (die ersten 32 Akkorde in Abb. 5). Die vier Oktavlagen 1 bis 4 wurden der großen, kleinen, ein- und zwei-gestrichenen Oktave zugeordnet (da in der Partitur der Gesamtbereich gespreizt er-scheint, ist anzunehmen, dass Koenig für einen Wert mehr als eine Oktave vorgese-hen hatte). Die Werte für Einsatzabstand beziehen sich auf ein Metrum von einer 1/4-Note, dem in der Tabelle ein Wert von 1/1 entspricht. Hierbei wurden – wie in der Partitur – » krumme « Einsatzabstand-Werte (4/5) in besser lesbare (1) umgeändert, was eine entsprechende Anpassung der Tempowerte nach sich zog (75 und 86 an-stelle von 60,0 und 34,5 in der Partiturtabelle).Ein Vergleich mit der Partitur zeigt zunächst die ausschließliche Verwendung von Akkorden und die sich mit jedem Akkord ändernde Dynamik. Eine Prozesszahl 2 dürfte diesem aperiodisch in Erscheinung tretenden Parameter zugeordnet sein. Umgekehrt zeigt der Rhythmusparameter Einsatzabstand eine gleichmäßige Struk-tur: Auf die anfängliche Gruppe von 1/4-Noten folgen Gruppen von jeweils mehre-ren gleichartigen Werten: Prozesszahl 5 oder 6.19 Projekt 1 – Version 1, 1965/66. Handschriftliche Originalpartitur verlegt bei Hinrichsen Edition, Lon-don. Notensatz der Abbildung von G. M. Koenig.