Hommage à PR1 537 Das Projekt SC-PR1 Das hier vorgestellte Projekt wurde von mir 2010 begonnen und bis Juni 2011 zum gegenwärtigen Stand gebracht.Warum SuperCollider? Ausgangspunkt war das Vorhaben, die strukturgebenden Algorithmen von Koenigs Projekt 1 unmittelbar mit einer flexiblen Software-Klang-erzeugung zu verbinden. Die Wahl fiel auf die ab 1996 von James McCartney für Musikzwecke entwickelte Programmiersprache SuperCollider, eine der derzeit aktu-ellsten Arbeitsumgebungen für Echtzeit-Klangsynthese. Sie orientiert sich technisch an Smalltalk, der Pioniersprache für objektorientierte Programmierung. Der Kern des Konzeptes besteht aus zwei Programmen: einem Server » scsynth « , der für die Klangerzeugung zuständig ist (und für nichts anderes), und die eigentliche Pro-grammiersprache sclang, die dem Server die klangerzeugenden und strukturbilden-den Anweisungen für eine Live-Performance erteilt. Diese Aufgabenteilung hat er-hebliche technische Vorteile.Neben der Möglichkeit, einfach und schnell mit Projekt 1 experimentieren zu können – motiviert durch didaktisch-methodische Bedürfnisse –, sollte eine Experi-mentierplattform geschaffen werden, mit deren Hilfe sich neue Klänge mit der am traditionellen instrumentalen Idiom entwickelten Projekt 1-Struktur konfrontieren ließen.Erweiterungen und Abweichungen In einem ersten Arbeitsschritt wurde der Kern des Koenig'schen Projekt 1-Algorith-mus' komplett in SuperCollider implementiert.Da von vornherein Echtzeit-Klangerzeugung vorgesehen war, wurde auf die-jenigen Elemente verzichtet, die für eine Transkription in eine Partitur nützlich wa-ren (Akkumulation, metrische Werte für Einsatzabstand). Einige andere sind für eine weitere Entwicklungsphase vorgesehen.Wenn das Ergebnis eines Programmlaufs direkt in die Klangerzeugung mündet, wenn also keine Partiturtabelle existiert, die zu interpretieren wäre, muss dem in ei-nigen Punkten Rechnung getragen werden: So wurde für den ursprünglich nicht definierten Parameter ›Dauer‹ eine Konstruktion gewählt, die jedem Instrument einen zufällig zwischen Grenzen gewählten Wert zuweisen kann.Die Gültigkeit der Eingabewerte für das ganze, also alle Sektionen umfassende Stück wurde aufgehoben: die Formabschnitte können mit unterschiedlichen Ein-gabedaten berechnet werden.Über eine Aufnahmefunktion können die klingenden Resultate direkt als Au-diodatei auf ein Speichermedium geschrieben werden (um sie z. B. in einer DAW 33 weiter zu verarbeiten).33 » Digital Audio Workstation « (ehemals » Sequenzerprogramm « ), eine umfassende Hard- und Soft -ware-Installation zur Audiobearbeitung.