Hommage à PR1 541 durchscheint, oder ob andere gültige Lösungen entstehen, wenn Projekt 1 nur noch im Untergrund als Auslöser fungiert.Der Entwurf der Klänge ist ein offener Prozess, der jederzeit fast unbegrenzt fortgeführt werden kann. Wegen der einfachen Anbindung an die Projekt 1-Struktur und der großen Übersichtlichkeit der einzelnen Klänge – sie können zunächst als Prototypen gelten für elementare Klangerzeugungsverfahren – eignet sich das Pro-jekt gut für didaktische oder methodische Anwendungen, die sowohl Experimentie-ren mit Projekt 1, als auch die Klangerzeugung mit SuperCollider umfassen. Obwohl es möglich und auch sinnvoll ist, das Erkunden zunächst auf die Wirkungsweise der Eingabedaten von Projekt 1 zu beschränken, sollte kein abgeschlossener » Bau-kasten « entstehen. Vielmehr ist vorgesehen, dass die Klang-Algorithmen im Quell-text des Programms verändert, letztlich aber völlig neu gestaltet werden können und sollen.Ein Klang kann, muss aber nicht alle Argumente gleichzeitig berücksichtigen. Sobald die Zeit (durch die in SuperCollider aufsummierten Einsatzabstand- bzw. » dur « -Werte) für einen Akkord gekommen ist, wird jeder seiner Töne erklingen.Im Folgenden wird eine Auswahl der bereits entwickelten Klänge vorgestellt. Sie basieren auf jeweils einem Klangerzeugungsverfahren und mögen – sozusagen als » Prototypen « – einen ersten Eindruck von dem Potenzial des Programms ver-mitteln:1-Sinus Der » reine « (obertonlose) Sinuston bildet den Anfang der Klangliste. Um ihn etwas erträglicher erscheinen zu lassen, erhält er einen perkussiven Lautstärkeverlauf (» Hüllkurve « ). Da der Sinusgenerator nicht weiß, was eine » midinote « ist, wird diese in die entsprechende Frequenz umgerechnet (midinote.midicps) Vgl. Abb 7.2-Bufgrain Dieser Klang ist ein einfacher Sample-Player. Er spielt mehr oder weniger kurze Ausschnitte aus einer Audio-Datei ab. Der Startpunkt der Wiedergabe innerhalb des Samples wird durch den Parameter » pa1 « , die Abtastrate durch die umgeformte » midinote « , das Auslösen (» triggern « ) eines Klangs durch einen Impuls hervorgerufen. Letzterer wird beim Start des Tones durch den » Event-Stream-Player « ausgelöst. Die Samplestückchen können über ihre Dauer so gestaltet werden, dass eine eventuell in Sprachsamples vorhandene Semantik getilgt wird – oder gerade noch erahnbar bleibt.3-glocke Kern des Klanges sind 16 » Resonatoren « (vergleichbar mit gleichzeitig wir-kenden Filtern, die aus einem obertonreichen Ursprungsklang jeweils einen Frequenzbereich durchlassen), deren Frequenzen zufällig bestimmt werden. Ein sechsstimmiger Akkord besteht also aus 96 Frequenzbereichen. Bei die-sem Klang wird seine Dauer nicht vom Projekt 1-Parameter, sondern von seiner eigenen Abklingdauer bestimmt. Da der Ursprungsklang, der durch die Filter geschickt wird, ein Impuls ist, resultieren perkussive, extrem ober-tonreiche, stets sich wandelnde und ineinander verschwimmende Klänge.