Postludium 583 MUSIK 12b: Valses nobles et sentimentales Nr. 1 [weiter bis Schluß]1 … Strawinskij vergleicht ihn mit einem » Schweizer Uhrmacher « … ähnlich diesem setzt Ravel seine komplizierten Räderwerke zusammen …2 » Die Vorstellung vom Komponisten, der seiner plötzlichen Eingebung folgend seine Gedanken fieberhaft auf einen Fetzen Papier kritzelt, ist lange überholt … Musik zu komponieren ist zu 75 Prozent reine Verstandesarbeit « …MUSIK 13a: Le Tombeau de Couperin, Rigaudon [Teil A]1 … dabei irritiert er seine Zeitgenossen mit Widersprüchen … 2 » Ich sage mit Musik das, was Schriftsteller mit Worten ausdrücken … ich denke und fühle in Musik … es gibt instinktive und gefühlsmüßige Musik – das ist die meinige « …1 … dann wieder diese feinen Blitze der Ironie …2 » Die größte aller Gefahren für einen Künstler ist Aufrichtigkeit. Wenn wir auf-richtig gewesen wären, hätten wir nichts als Wagner-Musik geschrieben … Auf-richtigkeit ist keine Erklärung und erst recht keine Entschuldigung « …1 … was aber dann? …2 » Fleiß … jeder ist begabt, ich bin nicht begabter als andere … mit ein bißchen Fleiß wäre jeder von Ihnen in der Lage, das zu schaffen, was ich mache « …1 … ja wie denn? …2 » Sein Hauptanliegen war unbedingte Originalität … wenn er auf eine besonders schöne Stelle aufmerksam machen wollte, tat er es gern mit den Worten: ›Und wissen Sie, das hat so noch nie jemand gemacht … der einzige Gradmesser für gelungene Form ist anhaltendes Interesse‹« …MUSIK 13a: Le Tombeau de Couperin, Rigaudon [Teil B]1 … das Komponieren scheint ihn nur als handwerkliche Herausforderung zu fes-seln …2 » Seine Musik interessiert ihn nur als eine Arbeit, die es zu erledigen – gut zu er-ledigen – gilt … wenn das Werk erst einmal fertig ist, das Spiel beendet ist, wid-met er sich neuen Aufgaben … er nimmt es gerade noch hin, die Musik anderer