Auch in dieser Komposition fällt zunächst das gehäufte Auftreten von Militärmusikidiomen ins Ohr. Davon sind die Takte 5–6, 13-20, 23-28, 31–42 und 57–61 bestimmt, also zusammen 33 von von 61 Takten. Zuvorderst handelt es sich zum einen um Marschrhythmen, vor allem die des Trauermarsches, gekennzeichnet durch die Punktierung auf der zweiten Zählzeit. Zum anderen fallen die vielen Trommelwirbel auf, wozu Mahler ausdrücklich anmerkt, daß »in allen tiefen Trillern mit Hilfe des Pedals der Klang gedämpfter Trommeln nachzuahmen« ist. Militärsignale tauchen dagegen nicht auf, da das von Dreiklangsbrechungen bestimmte Idiom in diesem Lied dem Alphorn zugewiesen ist. Identisch mit dem Auftreten der Militäridiome ist die Mollsphäre. Mit Ausnahme der Takte 39–42 stehen alle Passagen mit militärischem Charakter in Moll, alle anderen in Dur. Diese Zweiteilung ist textlich bedingt; die Dur-Sphäre handelt von der Erinnerung an das Alphorn, das das Heimweh des Soldaten wachrief und sein Desertieren auslöste, in der Mollsphäre berichtet er von seinem Schicksal nach dem Desertieren. Die Ausnahme der Takte 39–42, wo trotz der Marsch- und Trommelrhythmen B-Dur vorherrscht, begründet sich ebenfalls durch den Text, in dem der Erzähler seine Brüder anspricht. Die folgende Dur-Sphäre erfährt ebenso textlich bedingte chromatische Trübungen: »heut’ seht ihr mich zum letzen mal«.

Hilmar-Voit macht ein Zitat von Schumanns Zwei Grenadiere in Mahlers Lied aus: Mahlers »ins Vaterland muß ich hinüber schwimmen« (Takt 11f.) sei identisch mit Schumanns »Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab« (Takt 79f.), es handelt sich um die Stelle, wo Schumann die Marseillaise zitiert. Die Übereinstimmung fällt bei Hilmar-Voit aber nur deshalb so ins Auge, weil in ihrem Notenbeispiel bei Schumann die Vorzeichen (B-Dur) fehlen. Respektiert man diese, so ergibt sich bei Mahler eine andere Intervallfolge und auch eine andere Lage des Zitats, so daß die Übereinstimmung weit weniger frappierend ist. Auch wenn es ein Zitat sein