Die folgenden Überlegungen gehen von Reiner Kunzes Gedicht "DIE BRINGER BEETHOVENS" (1962) aus. Sie bescheiden sich in der Absicht, Anregungen und Gedankengänge wiederzugeben, die nach der Lektüre spontan ausgelöst oder reflektierend erinnert wurden. Solcherart NACHSCHRIFTEN folgen nicht vor allem dem Gedicht, sondern eigenen gedanklichen Spuren: second-hand-Interpretationen aus der Begrenztheit fachlichen Denkens, - das Gedicht nur selten im Kern berührend; - außerhalb des Anspruchs zudem, den der Dichter vorsichtig als MÖGLICHKEIT sieht:
Dem Musikpädagogen drängt sich sogleich Fach-Programmatisches auf, das längst als unprogrammierbar sich erwies: "Musik als Lebenshilfe", -so das vielleicht zu große Thema einer Bundesschulmusikwoche (1957), -und so ein verbreitetes Versatzstück fachlicher Legitimationsversuche. pädagogischen Operationalisierungsstrategien verfällt, beginnt das Kalkül der Manipulation. |