- 158 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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  • Das vierte Gewicht soll seine Wirkung auf die Lautstärke der linken Hand ausüben. Hierdurch sollen die im vierteltaktigen Raster sich befindenden Noten herausgehoben und die anderen leiser gespielt werden. Darüber hinaus sollen zwei für den Verlauf des Stückes wichtige Stellen (T. 65 und 88) durch besonders hohe Werte für die Lautstärke gekennzeichnet werden.
  • Das letzte, aus der melodischen Analyse stammende Gewicht ist für eine Modifizierung der Tempoverhältnisse angebracht. Durch seinen Einsatz sollen alle beidhändige Pausen leicht verlängert werden, um ihre Wichtigkeit interpretatorisch zu verdeutlichen. Die beiden Akkorde in T. 88 sollen durch die Benutzung dieses Gewichts ebenfalls betont werden, indem der erste aufgrund einer hohen Gewichtung antizipiert, der zweite im Gegenteil wegen einer kleinen Gewichtung hinausgezögert wird. Ferner sollen die vier ersten und vier letzten Takte verlangsamt und die Tonwiederholungen von T. 81–84 leicht verzögert werden.
  • 12.2.  Etüde Nr. 12

    In der Performance der Etüde Nr. 12 sollten allgemein die akzentuierten Noten und der Bass aufgrund ihrer wichtigen Rolle jederzeit deutlich zu hören sein. Für alle anderen Aspekte der Interpretationsgestaltung sollen die herausgefilterten Gewichte eingesetzt werden. Abbildung 12.2 gibt sie noch einmal wieder.

    Diese Gewichte sollen wie folgt eingesetzt werden:

    • Mit den Gewichten 1 (invertiert) und 3 soll die Tempokurve gestaltet werden. Dadurch sollen hauptsächlich Schlüsselstellen wie in den T. 45–47 und 83 verlangsamt werden.
    • Gewicht 7 soll dazu verwendet werden, die Artikulation zu verändern. Dabei soll nicht nur allgemein ein gewisses Maß Varietät eingefügt, sondern auch wichtige Passagen (besonders in den T. 47, 58 und 83) mit kontrastierender Artikulation versehen werden. Die Noten des cantus sollen jedoch davon ausgeschlossen und mit Gewicht 5 (invertiert) separat artikuliert werden. Dadurch sollen die metrische Verschiebung (T. 7–8 und 53–54) sowie die vieroktavigen Arpeggi (T. 15–16 u.ä.) markiert werden. Gewicht 8 wird mangels passender Anwendungsmöglichkeit beiseite gelassen.
    • Die Lautstärke soll schließlich von den drei übrigen Gewichten verändert werden. Gewicht 2 soll auf den cantus, Gewicht 6 auf den Bass und Gewicht 4 (invertiert) auf die restlichen Noten angewendet werden. Im cantus sollen die T. 7–8 und 53–54 dadurch leiser, die letzte Note von T. 46 deutlich lauter und die T. 15–16 u.ä. durch ein charakteristisches Akzentmuster gekennzeichnet werden. Im Bass soll das Gewicht 6 für zwei starke Anstiege sorgen, nämlich um T. 45 und ab T. 81. Die restlichen Noten sollen zu T. 7 und 53 sowie ab T. 15, 31 und 71 mit einem decrescendo, und die letzten Takte mit einem starken crescendo versehen werden.


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