40Bukarest 1939–1943 lice Cillario (heute berühmter Operndirigent), der Cellist Teodor Lupu, der Violinist Sandu Albu und viele andere.«24 Auch mit Antonio Janigro gibt Lipatti 1943 in Bukarest einen Sonatenabend; die ge-plante Erarbeitung des Tripelkonzerts von Beethoven gemeinsam mit Enescu schei-tert kriegsbedingt.25Seine Aufnahmetätigkeit setzt Lipatti in Bukarest fort; erhalten sind Testaufnah-men bei Radio Bukarest vom 28.04.194126 und Einspielungen von Werken Enes-cus27 im März 1943.In regelmäßigen Abständen unternimmt Lipatti Anfang der Jahre 1941, 1942 und 1943 Konzertreisen in das Deutsche Reich und die angeschlossenen bzw. besetzten Gebiete. Stationen sind Berlin, Dresden, Leipzig, Hannover, Kassel, Köln, Frankfurt am Main, Augsburg, München, Wien, Prag, wo er auch Werke von sich selbst und Enescu spielt: Während 1941 und 1943 sein Concertino en style classique auf dem Pro-gramm steht, gehört zu seinen Recitals 1942 neben Werken von Bach, Scarlatti, Mo-zart, Schubert und Chopin auch die Suite Nr. 2 in D-Dur von Enescu. In seinen Briefen urteilt Lipatti unterschiedlich über das deutsche bzw. österrei-chische Publikum: Angesichts der ausgelassenen Wiener Zuhörerschaft »prêts à l’enthousiasme«28 fühle er selbst sich stärker zu den reservierten Berlinern hingezo-gen, »ces types sévères en noir, qui souriaient en fronçant les sourcils, […] je me suis senti si content d’avoir chauffé des icebergs.«29 1943 entsteht in Berlin unter Hans von Bendamit dem Kammerorchester Berlin eine Einspielung des Concertino en style classique für den rumänischen Rundfunk.30 Lipatti erwähnt außerdem einen Kompositionsauftrag Bendas an ihn für ein Violin-konzert,31 worüber jedoch nichts genaueres bekannt ist. Mit den Berliner Philhar-monikern unter Wolfgang Brücknerinterpretiert er wiederum das Klavierkonzert Es-Dur von Liszt32 Zu der politischen Lage äußert sich Lipatti in den vorliegenden Quellen nicht. In Bezug auf seine Tournee durch Westeuropa 1943 fügt er allerdings24Șoarec, 1981, S. 60; »Participau la aceste serate ›crema‹ muzicienilor bucureșteni: George Georgescu, Dinu Lipatti, Constantin Silvestri, violonistul – pe atunci – Carlo Felice Cillario (astăzi reputat dirijor de operă) violoncelistul Teodor Lupu, violonistul Sandu Albu și mulți alții.«25Vgl. Janigro, Antonio: Hommage; in: M. Lipatti, 1970, S. 77.26Erschienen sind Ausschnitte aus den Intermezzi op. 116 Nr. 2 und op. 117 Nr. 1 von Brahms bei AR-C-127.27Es handelt sich um die Bourrée aus der Klaviersuite Nr. 2 und um die Violinsonaten Nr. 2 und 3, er-schienen bei Electrecord Romania EDC 430/431. Eine ebenfalls mit Enescu erstellte Aufnahme der Im-pressions d’enfance ist leider nicht erhalten, vgl. Malcolm, Noel: George Enescu. His life and music, Exeter 1990, S. 214. 28Brief vom 26.03.1942 an Madeleine Cantacuzène, zit. nach Bărgăuanu / Tănăsescu, 1991, S. 74; »bereit zum Enthusiasmus«.29Ebd., »Diese ernsten Gestalten in Schwarz, die Lächeln, indem sie die Augenbrauen runzeln, […] ich fühlte mich so zufrieden damit, Eisberge zum Schmelzen gebracht zu haben.«30Erschienen bei Electrecord Romania EDC 430/431.31Vgl. Bărgăuanu / Tănăsescu, 1991, S. 76.32Vgl. ebd.