4.4 Konzert- und Kompositionstätigkeit63ever worked with. The unnumerable repeats were made in pursuit of an ideal sensibility and beauty.«106In dem bereits erwähnten Interview mit Radio Genève ist die Rede von »plus de vingt-cinq mètres de bandes magnétiques«.107 Bedeutende Aufnahmen verdanken sich jedoch privaten oder Radio-Mitschnitten.108 Unter allen eingespielten Werken befinden sich nur drei Eigenkompositionen von Lipatti, das Concertino en style classi-que, die Sonatine pour piano (main gauche seule) und die Danses Roumaines. In Genf entstehen nur noch wenige Werke Lipattis. 1945 komponiert er die Qua-tre Mélodies und beginnt die Arbeit an weiteren Mélodie, nimmt die Umarbeitung der noch in Rumänien entstandenen Danses Roumaines in eine Fassung für Klavier und Orchester vor und komponiert 1949 das Bläserquartett Aubade. Auffällig ist, dass diese drei Gattungen zugleich die drei kompositorischen Stilebenen des expli-zit Rumänischen, des Französischen und des Neoklassizismus widerspiegeln, die folglich kontinuierlich bei Lipatti nebeneinander Bestand haben. Weiterhin entste-hen lediglich kleinere, teilweise unvollendete Werke, oftmals mit persönlichem Hin-tergrund wie die seinem Arzt gewidmete Petite blague pour piano à quatre mains und Transkriptionen von Kompositionen Bachs und Scarlattis. Wieder schlägt sich in Lipattis Korrespondenz die Unzufriedenheit mit dem kompositorischen Fortkommen nieder. Mitte 1946 schreibt er an Musicescu, die Komposition sei ein Luxus geworden, den er sich nur noch im Sommer leiste.109 Et-was später wendet er sich ähnlich an Boulanger, »je désirerais vivement composer, malheureusement le rythme actuel de ma vie ne me permet pas de soustraire ces moments qui me seraient si précieux!«110 Ebenso notiert er Anfang 1948: »Les concerts sont nombreux, et j’ai, hélas, moins de temps que jamais pour oser penser à la composition …«.111Während zu dieser Zeit noch Lipattis Konzertleben seinem kompositorischen Schaffen im Weg steht, ist es zunehmend die Krankheit, die ihn am Arbeiten hin-dert. Die letzten Kompositionen schreibt er bettlägerig in Ermangelung der Mög-lichkeit, am Klavier zu sitzen, während er auf die Genesung hofft: »En attendant, j’essaye de composer et le résultat est plutôt piteux. Je paye maintenant toutes ces années de non-entrainement de l’esprit.«112 Es handelt sich bei dieser Komposition 106Legge, 1951, S. 194. 107Interview mit Magnenat vom 27.09.1950, CD TAH 2.366–2.367; »mehr als 25 Meter Magnetband«.108Z. B. Klavierkonzert Nr. 1 von F. Liszt, Klavierkonzert Nr. 1 von J. S. Bach, Klavierkonzert Nr. 3 von B. Bartók, vgl. CD EMI 5 67572 2; Klavierkonzert Nr. 1 von F. Chopin, vgl. CD EMI CDH 7 63497.109Vgl. Brief vom 22.04.1946 an Florica Musicescu, in: Bărgăuanu / Tănăsescu, 1991, S. 90.110Brief vom 28.09.1946 an Nadia Boulanger, Muzica 4/2000, S. 69; »ich wünschte so sehr zu komponie-ren, leider lässt mein augenblicklicher Lebensrhythmus diese Momente nicht zu, die mir so kostbar wären!«111Brief vom 22.03.1948 an Nadia Boulanger, a.a.O., S. 70; »Die Konzerte sind zahlreich und ich habe, leider, weniger Zeit als je zuvor, um zu wagen, an die Komposition zu denken …«112 Brief vom 26.03.1949 an Nadia Boulanger, a.a.O., S. 73; »Beim Warten versuche ich zu komponieren, und das Resultat ist eher erbärmlich. Ich bezahle nun all die Jahre, die ich den Geist nicht trainiert habe.«