1.5 Gattungen der rumänischen Volksmusik 85Diese Besonderheiten scheinen vom asymmetrischen »Aksak« abzustammen,109 der von Lipatti etwa in den Danses Roumaines kompositorisch aufgegriffen wird.110 Alexandru merkt an, dass häufige metrische Wechsel keine Beeinträchtigung für die Tänzer darstellten, da es nur eine vage Verbindung zwischen Tänzer und Musik gebe und das musikalische Motiv nicht mit der choreografischen Figur zusammenfalle.111 Als üblich stellt auch Bartók Melodieveränderungen, auch Einschübe aus anderen Genres wie Doina, Lied oder Ballade heraus: »Oft werden in eine durchgehend 2/4-taktige Melodie 3/4-, 2/8-, 3/8-Takte willkürlich einge-streut.«112 Entscheidend sei lediglich der Puls: »For instance, the dance figure may be displayed over three measures or a measure and a half, whereas the musical motif comprises two or four meas-ures. Only the metrical pulse ensures the synchronization of steps with music. This peculiarity of Romanian choreographic folklore facilitates the enrichment of the melodic repertoire; thus, a given dance may have a number, sometimes a very great number of melodies.«113109Vgl. a.a.O., S. 79 und 82. 110Vgl. III.1.6.2 und IV.2.2.3 »Danses Roumaines«.111Vgl. a.a.O., S. 79.112Bartók, 1966, S. XXII.113Alexandru, 1980, S. 80.