248WerkanalysenIn einigen Facetten der intervallischen und rhythmischen Struktur zeigen sich Ähn-lichkeiten zu den von Brăiloiu und Bartók erfassten Colinde: Im Gleichmaß des Tempo giusto und im mollverwandten, da äolischen Modus steht z. B. das von Bar-tók 1914 in Curtecap (Mureș Turda) aufgezeichnete »Sculați«, das ähnlich wie die 3/4-2/4-Kombination in Lipattis Melodie eine fünftaktige Gliederung aufweist: Notenbeispiel 51: »Sculați, sculați«, in: Bartók, 1968, S. 45. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Editio Musica Budapest Music Publishing Ltd.Eine Colindă aus Piatra-Neamț ist von dorischem Modus, weist den charakteristi-schen Quartsprung nach unten wie die Sekundschrittigkeit auf:Notenbeispiel 52: »Sculați, voi boieri«, in: Brăiloiu, 1931, S. 4, Nr. 3, Takte 1–3