2.2 Weitere Entwicklungsphasen des »style roumain«257in Takt 7 erklingt die Intervallfolge des exponierten Taktes gespiegelt mit Verkür-zung der Skala und Veränderung eines Tonschrittes, so dass nicht nur eine, sondern sogar zwei übermäßige Sekundschritte entstehen. Diese nachfolgend beibehaltene spezifische Intervallik ist ein deutlicher Verweis auf die rumänische Volksmusik, der Bauern- ebenso wie der Țigani-Tradition. Die der haltlosen Chromatik entgegengesetzte harmonische Eindeutigkeit ab Takt sieben hält nur über die Dauer von vier Takten an, weil die einen übermäßigen Sekundschritt höher auf cis erneut einsetzende Quint-Quart-Motivik ab Takt 15 zu weiteren Irritationen führt und die chromatische Anlage des Satzes erhärtet. Die In-tervallstruktur dieser Motivtakte, aufsteigende Quarte und Quinte und abfallende Quarte, antizipiert bereits exakt das Hauptthema des Finalsatzes. Der dritte Baustein ist das eigentliche Paar zweier Hauptthemen, die in klarer Linienführung und betont einfachem tonalen Bau diesen 23 Takte langen Einlei-tungsprozess ablösen. Beide Themen füllen den vorgezeichneten 6/8-Takt mit tänzerisch-punktierten Rhythmen, das erste Thema im Tanzcharakter eines rumänischen Joc101 in teilweise hemiolischer Umdeutung mit staccato-Nachschlägen und Belebung durch Sech-zehntelnoten, das zweite hingegen eher lyrischen Charakters mit der Vorgabe chanté und pedalgetragener, arpeggierter Klanglichkeit. 101Vgl. III.1.5.1 »Dansul«.