272WerkanalysenWährend bereits in den Takten 15 und 16 eine rhythmisch versteckte Variante der »Formel der chromatischen Rückwendung« erklingt, wird diese im weiteren Ver-lauf durch das Spiel mit aufwärts leitender hoch alterierter vierter Stufe a und ab-wärts fallendem as zum Gerüst der thematischen Entfaltung, in das jeweils die Terz g-b eingeschoben wird. In den Umspielungen des zweiten Klaviers erklingt in den Takten 18/19 ebenfalls eine wenn auch sehr unauffällig-flüchtige Variante dieser Formel, die in eine Sechzehntelmotivik führt, die durch ihre lamentoartig eingefüg-ten Tonrepetitionen an die bäuerliche Vokalmusik erinnert:120 Notenbeispiel 67: D. Lipatti: Danses Roumaines, Edition Salabert, 1954, 2. Satz, Takte 18–21. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Salabert-Durand-Eschig.Im ersten der erst 1950 komponierten Dansuri Românești von Theodor Rogalski, »Joc din Ardeal«, wird eine ähnliche Motivik zum Tragen kommen, wenn auch fassli-cher dur-moll-tonal: 120Vgl. III.1 »Kennzeichen der Volksmusik in Rumänien«.