2.4 Werke der rumänisch-französischen Stilsynthese 381Innerhalb der Fantaisie kommt dem Beginn des vierten Satzes damit die strengste formale Anlage zu, während das Thema selbst feingliedrig variierende Weiterfüh-rungen seiner ersten drei Takte darstellt. Eine solche Beschaffenheit erinnert an The-menaufbauten Enescus, etwa in seiner Klaviersonate D-Dur op. 24 / 3, hier ebenfalls gekennzeichnet durch schlichte Stützklänge:Notenbeispiel 133: G. Enescu: Klaviersonate D-Dur op. 24 / 3, Edition Salabert, 1939, 1. Satz. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Salabert-Durand-Eschig.Der charakteristische Terzfall in der Verbindung mit zwei Achtel- und einer Viertel-note findet sich in Beispielen der rumänischen Volksmusik und in verschiedenen Werken Lipattis, etwa der Sonatine pour piano (main gauche seule). Der weitere Verlauf wird von sukzessiven Klangaufbauten bestimmt, die sich ab Takt 26 jeweils vom Bass ausgehend nach oben schrauben, beginnend zunächst auf cis, dem Grundton der Parallele, dann auf h, dann in Sekundschritten abwärts füh-rend über die Fundamente es, d und c hin zu b als Vorbereitung des markanten Ein-schnitts der Reprise der Tonrepetitionen des ersten Satzes auf b. Auf diese Weise wird zwischen Takt 26 und 45 der Tonraum b-es stufenweise diatonisch durch-schritten.