234 The exciting Sound of Pop begrifflich repräsentierten, emotional besetzen Situationen. De VRIES (1991) findet nicht nur Unterschiede mit diesem Messgerät zwischen unterschiedlichen Musik-stücken, sondern auch klare Korrelationen zwischen bestimmten Musikstücken und bestimmten Emotionen in ihrer Darstellung am Sentograph; er folgert dar-aus die Wahrnehmung der Ausdrucksqualität von Musik. Die Untersuchungen von GABRIELSSON (1995) sowie GABRIELSSON und LINDSTRÖM (1995) erbringen ähnlich zu interpretierende Ergebnisse; GEMBRIS (1997) fasst in seinem Beitrag über Musikalität und ihre Entwicklung entwicklungspsychologische Befunde über die Zuordnung von musikalischen Konturen und emotionalen Qualitäten z. B. im Gesichtsausdruck (PINCHOT-KASTNER & CROWDER 1990; DOLGIN & ADELSON 1990; CUNNINGHAM & STERLING 1988; BEHNE 1993) zusammen, die den Schluss auf den Ausdruck von zumindest traurig und freudig (TERWOGT & van GRINSVEN 1988; DOLGIN & ADELSON 1990; CUNNINGHAM & STERLING 1988; KRATUS 1993) besonders durch die menschliche Stimme (DOLGIN & ADELSON 1990) als genetisch bedingt und grundsätzlich von kulturellen Konventionen unabhängig zulässt. Der stimmliche Ausdruck der Befindlichkeit von Kleinstkindern und die klangliche In-teraktion von Mutter und Kind sind Hinweise für die Angeborenheit und damit Universalität des kommunikativen Wertes des klanglich emotionalen Ausdrucks, wobei auch pränatales Lernen (PARNCUTT 1997) nicht ausgeschlossen werden kann. Mit der Möglichkeit der kulturellen Überformung interpretiert EKMAN (1977) die Ergebnisse von Studien, die den Gesichtsausdruck, muskuläre Span-nung/ Entspannung als Basis feinmotorischer Bewegungsabläufe, an bestimmte basale Emotionen gekoppelt zeigen. Allgemeingültigkeit kann aus der Studie nur bedingt gefolgert werden, da die Untersuchungsmethode die sprachliche Reflexion einschloss und der interkulturelle Vergleich bloß über die Herkunft der Versuchsper-sonen gegeben war. CLYNES (1980, 1982) hat den Gesichtsausdruck mit Hilfe nonverbaler Verhaltens-maße als an Emotionen gekoppelt festgestellt. HAMA & TSUDA (1990) replizieren das Ergebnis der Studien mit dem Sentograph im eurozentrisch angloamerikanischen Kulturbereich im asiatischen Raum – dieser implizit interkulturelle Vergleich ver-stärkt die Annahme der Allgemeingültigkeit des emotionalen Ausdrucksverhaltens. Diese Koppelung sei basal und nicht an ontogentische Lernprozesse gekoppelt. Die Rückmeldung über andere als die mit den spezifischen Sensorien kontrollierten emo-tionalen (signalhaften) Verhaltensweisen schließt EIBL-EIBESFELDT (1973, 1978) ob der Komplexität der zu verstärkenden Bewegungsmuster aus. »Dem möglichen Einwand, das taubblinde Kind könnte diese komplizierten Bewegungskoordinationen des Weinens und Lachens auf dem Wege schrittweiser Verstärkung durch Beloh-nung erwerben, ist folgendes entgegenzuhalten: Lägen keinerlei phylogenetische Anpassungen vor, dann wären zum Erwerb so komplizierter Bewegungsmuster sehr viele Einzelschritte notwendig. [. . . ] Die Hypothese, daß die komplizierten Aus-drucksbewegungen solcher Kinder gelernt würden, entbehrt daher jeder Stütze« (EIBL-EIBESFELDT 1978, S. 561). Allgemein führe der Nachvollzug durch Innervation, der Energiemobilisierung ausgelöst durch Wahrnehmung und Vorstellung von Bewegung zu zentralnervös gelenkten Muskelspannungen in entsprechenden Körperbereichen. Propriozeptoren melden diese motorische Erregung zurück, diese Rückmeldung dient als reinfor-