300 The exciting Sound of Pop die Art ihrer Schwingung, die Schwingungsform, den Klang. Die Schwingungsform verhält sich über die Zeit in unterschiedlicher Lautstärke. Mit der Zunahme der Energie, d. h. mit wachsender Amplitude nimmt nicht nur die Lautstärke zu, sondern es ist mit ihr ein Anwachsen des Höhenanteils eines Klangs verbunden, da bei zuneh-mender Energie immer kleinere, im ganzzahligen Verhältnis zum Gesamten stehende Teilbereiche eines schwingenden Mediums aktiviert werden. Mit der Lautstärke variiert somit auch die Schwingungsform. Bedeutsam für die Deskription und Erkennung eines natürlichen Klangs ist ein Geräuschanteil zu Beginn, der durch die Aktivierung eines ruhenden Mediums, durch die Störung der Trägheit der Masse, hervorgerufen wird. Der Decay markiert jenen Übergang von unharmonischen Teilschwingungen zur harmonischen Schwingung, dem quasi-stationären Klang. Denn die anfängliche Irritation des ruhenden Mediums, die Störung der Trägheit einer Masse, resultiert in unharmonischen Teilschwingungen, die erst allmählich zu harmonischen werden; der Geräuschanteil beim Attack ist essentiell für die Erkennung eines auch bekannten Klanges. Die Klangfarbe eines Instruments ist aber nicht nur von dessen relativer Vertei-lung der Obertöne abhängig, sondern diese Verteilung ist nicht über den gesamten Tonhöhenbereich konstant. Ein oder mehrere Formanten modifizieren die Teiltonver-hältnisse resonanzartig. Teiltöne, die in einen Formanten fallen, werden verstärkt, Töne außerhalb der Formanten abgeschwächt, stets verglichen mit der theoretisch zu erwartenden, kontinuierlichen Abnahme der Amplituden von Obertönen stei-gender Ordnungszahl, da deren Amplitudenmaxima von der jeweils niedrigeren Teilschwingung eingeschlossen werden. Meist zeitversetzt beginnt ein natürlicher Ton durch die Art des Spiels eine zykli-sche Modulation in der Tonhöhe (Tonhöhenvibrato) oder der Lautstärke (Lautstär-kentremolo), deren zeitlicher Verlauf ebenfalls durch unterschiedliche Lautstärken gekennzeichnet ist Schließlich klingt ein Klang fülliger, wenn er chorisch ist. Eine periodisch modu-lierte, zeitliche Verzögerung desselben Klangs führt zu seiner Klangveränderung (Flanging, bei längerer Zeitverzögerung Phasing), seine Tonhöhenmodulation (ge-ringfügige Verstimmung) zu Lautstärkeveränderungen (Amplitudenschwebungen), die einheitlich (als Eintonerlebnis) wahrgenommen werden, weil die beiden Töne innerhalb des Verschmelzungsbereichs an der Grenze der mit steigender Frequenz breiter werdenden kritischen Bandbreite liegen. Beide physikalischen Gegebenheiten zugleich erzeugen durch leichten Zeitversatz der spielenden Instrumente und leich-te Verstimmung jene Eindrucksqualität, die durch die chorische Besetzung eines Instruments gegeben ist. Der »klassische« Synthesizer ist nun mit Modulen ausgestattet, die bestimmte Grundparameter generieren und solche, die ihr Verhalten steuern. Moog verwendete jene Module zur Klangerzeugung und Klangsteuerung und ordnete sie (durch Vor-verdrahtung) derart, dass sie die Erzeugung eines natürlichen Klangs ermöglichten. Der Klang wird durch einen Voltage Controlled Oscillator (VCO) erzeugt, dessen Art der periodischen Schwingungsform in Grundtypen wählbar ist. Diese Grundty-pen sind durch technische Parameter definiert: Dem obertonlosen Sinuston, dem mit geradzahligen Obertönen versehenen Rechteckton, der der Schwingungsform von Rohrblattinstrumenten nahe kommt, wobei die Rechteckgröße durch Modulation