302 The exciting Sound of Pop gesteuerter Tiefpassfilter, das entsprechend der eingestellten ADSR-Zeiten öffnet – somit die Obertöne höherer Ordnung (entsprechend der Anzahl und Anordnung und der relativen Verteilung ihrer Amplituden in der Grundschwingung) freigibt bzw. mit dem Wert des Release wieder verschließt. Der Klang wird also nicht bloß lauter, sondern auch heller und nach dem stationären Erklingen leiser und dumpfer. Das für die Erkennung eines Klangs bedeutsame Attack-Geräusch, hervor gebracht durch den Prozess der Enervierung eines schwingenden Mediums vom Ruhezustand ausgehend bis zum Erreichen harmonischer Schwingungsfähigkeit, wird dadurch simuliert, dass ein weiterer VCO mit dementsprechend kurzer Hüllkurve (während des Attacks der Hüllkurve des ersten VCO) ein Rauschen erzeugt, das dem Klang des ersten VCOs in der Lautstärke regelbar beigemischt wird. Spezifische Klangfärbung, die sich über den gesamten Tonhöhenbereich konstant verhält, also nicht mit der Tonhöhe mitvariiert, die durch Formanten bestimmt wird, wird im Synthesizer über zumindest einen oder mehrere Filter mit variabler Zentralfrequenz und Einsatzbreite realisiert. Resonanzfilterbänke oder die resonanz-artige Überhöhung von Eckfrequenzen nahe der Selbstoszillation erzeugen solche Höreindrücke in der Nähe des künstlichen Eigenklangs. Zum Nachstellen eines im Spiel mit akustischen Instrumenten erzeugbaren Tonhö-henvibratos wird eine langsame Schwingungsfrequenz eines Low Frequency Oscillator (LFO) unter dem Hörbereich benutzt, um damit den Tonerzeuger (VCO) anzusteuern und ihn in eine kontrollierte periodische Tonhöhenmodulation zu versetzen. Damit diese Modulation, dem instrumentalen Spiel gemäß, nicht vom Beginn eines Tons an bis zu seinem Ende monoton anhält, wird diese Modulation einer Hüllkurve unterzo-gen, die ebenso wird die Hüllkurve für die Amplitude und den Low Pass Filter durch den Tastendruck oder mit der linken Hand von einem Schalter willkürlich und somit natürlicher abrufbar angesteuert wird, der effektive Einsatz ist variabel zeitverzögert und dann im zeitlichen Verlauf einer Hüllkurve (ADSR) regelbar. Zur Erzeugung eines Lautstärketremolos wird dieser LFO dementsprechend zur Ansteuerung des VCA über einen bestimmten Bereich eingestellt. Durch die Wirkung des LFO auf Filter können damit auch künstliche Effekte erzeugt werden. Chorische Effekte erzielt der klassische Synthesizer dadurch, dass er parallel zum tonhöhenerzeugenden VCO einen zweiten VCO mit denselben Einstellungen und Ansteuerungen aktiviert, dessen Grundtonhöhe minimal versetzt und damit zugleich auch out of phase ist – die unterschiedliche Wellenlänge der beiden verstimmten Signale garantiert eine periodische Modulation. Das Detuning führt dabei zu Schwe-bungen (in der Frequenz der Verstimmung), die kontinuierliche Phasenverschiebung zu Klangmodulation. Der Klang wird fülliger und als weich schwebend erlebt. Ausgehend von der einengenden Prämisse des Erstellens eines in seinem Verhalten natürlichen Klangs am Modell des natürlichen Klangs, ist weniger die Generierung des Klangs als sein Spiel problematisch, das sein zeitliches Verhalten nochmals überformt. Das Problem der Nachzeichnung akustischer Instrumentalklänge liegt demnach in ihrem musikalischen Einsatz, im Umgang mit diesem Klang durch spezifische Spielweisen eines Instruments. Moog versuchte diesem wiederum vom Nachstellen beherrschten Nachteil des Synthesizers insofern abzufangen, als er neben den nach der Triggerung automatisch nach Voreinstellungen geregelten Klan-gerzeugungsabläufen auch solche Regelprozesse einsetzte, die während des Spiels