377 Element der digital Musics genutzt. Von der Improvisation zum kollektiven Spiel, von telematischen Experimenten zu kommunikativen und systemischen Prozessen aus dem technoiden, sozialen und wirtschaftlichen Leben haben die Kommunikati-onskünste wiederum spezifische Gestaltungen von Pop »gelernt«, der gerade diese technoiden, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren als bestimmende seiner Existenz selbst theoretisiert – diese Künste werden auch von Akteuren aus dem Umfeld des Pop betrieben. Pop bringt die massenhafte (hackerartige) Nutzung der vorhandenen technischen Kommunikationsstrukturen (der elektronischen und neuen Medien), der wirtschaft-lichen Organisations- und Distributionsmechanismen zur kollektiven Gestaltung ein. Was die Net-Art als Festivalskunst initiiert, wird im Pop informell amateuristisch durch das stete Zur-Verfügung-Stellen des Klangs in seiner jeweiligen Form in einem Prozess der Gestaltung vollzogen – hier nähert sich eine (künstlerische) Gestaltungs-art an Alltagsmechanismen der digital culture und überbrückt die Grenze zwischen Kunst und Leben, zwischen Akteur/Schöpfer und Rezipient – eine Auflösung, die bereits im Happening ihre Avantgarde hat. Die Diskussion der überlappenden Bereiche von digital Arts und Pop wird isoliert geführt. Wissenschaft und Kunst stehen meist der Diskussion des Populären gegen-über. Mit dem wissenschaftlichen Anspruch steht die Theorie der Medienkunst der Beobachtung gezielt gesetzter Kommunikationsstrukturen nahe, ihre Praxis ist eher vom Hedonismus des hackerartig initiierten und den sich selbst organisierenden Formen der Popularkultur geprägt, sogar wesenhaft mit ihm verschränkt (McLaren Great Rock’n’Roll Swindle), wenn der Aspekt der mediatisierten Wahrnehmung und Wirklichkeitsbildung an den elektronischen Medien mit ihrer internen Logik als Massenmedium thematisiert wird.