A Experimentalpsychologische Untersuchung der erfahrungsbedingten Interpretation von Klängen als räumlich positioniert sowie deren emotionaler Besetztheit A.1 Allgemeine Fragestellung und kurze theoretische Einordnung1 Der Eindruck der Position eines Klanges auf der Medianebene, der Ebene senkrecht durch die Kopfmitte, in Abhängigkeit von der Tonhöhe und Klangfarbe wurde experimentell untersucht. Zur Stützung des signalhaften Charakters der klanglichen (Raum-) Wahrnehmung aus der Erfahrung des Verhaltens von Klang während seiner Ausbreitung wurde der konnotative Eindruck mit dem semantischen Differential gemessen; vor allem die Dimension activity war dabei von besonderem Interesse. A.2 Hypothesen Hypothese 1a: Der Eindruck der räumlichen Höhe eines Klanges korreliert mit seiner wahrgenommenen Tonhöhe. Korrelationen werden als synästhetische Wahrnehmungen interpretiert. Hypothese 1b: Die subjektive Empfindung der Erregung (Ladung am Faktor activity) steigt mit der Tonhöhe; der Klang dürfte als Relikt des Emotionsklanges interpretiert werden. Mit der Erregtheit steigt die Tonhöhe des Ausdruckslautes. Hypothese 2a: Der Eindruck der Distanz korreliert mit der Klangfarbe. Angaben von zunehmender Entfernung von Klängen mit abnehmendem Energie-anteil der Obertöne wird als erfahrungsbedingte akustische Perspektive interpretiert. Hypothese 2b: Die subjektive Empfindung der Erregung (Ladung am Faktor activity) steigt mit zunehmendem Amplitudenanteil der höheren Klanganteile. Der Klang dürfte als Relikt des Emotionsklanges aber auch als Warnsignal naher »erregter« Gegenstände interpretiert werden. 1 Die detaillierte theoretische Ableitung der Fragestellungen ist in den entsprechenden Kapiteln der inhaltlichen Argumentation folgend dargestellt, sie wird hier nicht wiederholt. Die Ausglie-derung des experimentellen Vorgehens und der statistischen Auswertung dient der leichteren Lesbarkeit des Textes, die Darstellung ist als Beleg notwendig.