die Orgelgehäuse des 18. Jahrhunderts („Der Ornamentprospekt\") wurde völlig umgearbeitet. Alle anderen Kapitel sind mehr oder wenig durch Umstellung des alten und Hinzufügen des neuen Textes verändert worden. Über die riesigen Verluste an Orgelprospekten bereits ein abschließendes Wort zu sagen, dürfte zur Zeit noch nicht möglich sein. Ein kurzer Hinweis am Schluß der Schritt möge zunächst genügen. Soweit nicht besonders bemerkt ist, bleibt der Zustand von 1939 für den Text maßgebend. Den letzten Anstoß zur Neuauflage gab die Überlegung, daß es, bei der Vernichtung eines großen Teiles unserer kulturellen Vergangenheit, auch für den Bezirk der Orgel gilt, das alte Bild der nächsten Generation liebevoll zu überliefern. Gewiß stellen Orgel und Orgelprospekt im weiten Felde der Kunst nur eine kleine und immer verhältnismäßig unbekannte Provinz dar. Jedoch ihr Alter und ihre enge Verbindung mit dem Kultus der christlichen Kirche machen die Orgel zu einer besonders ehrwürdigen Schöpfung menschlichen Geistes. Wenn neue große Orgeln wiedererstehen, so wird es sich darum handeln, welches Gesicht sie in den alten Kirchenräumen bekommen sollen. Dann die Möglichkeiten zu zeigen, die der Orgelprospekt in einem halben Jahrtausend seiner Geschichte gefunden hat, und den Weg zu seinem Ursprung und Werdegang zu weisen, möge ebenfalls die Neuausgabe der folgenden Blätter rechtfertigen.Osnabrück, Epiphanias 1948Dr. Walter Kaufmann-2-