Formen\" schon in früher Zeit. Er versteht darunter in erster Linie die Größe der Orgel, wonach ein Werk, je nach dem Vorhandensein eines 16', 8' oder 4' Prinzipals ein ganzes Werk, halbes Werk oder Viertelwerk genannt wurde. [1] Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts mit dem Einbau der Orgeln in der Höhe ergaben sich verschiedene Prospektformen aber auch aus den Aufstellungsmöglichkeiten, die sich die Orgelbauer in den gotischen Kirchen suchten. Der romanische Kirchenraum lud mit seiner horizontal abgewogenen Strenge nicht zum Einbau von Gegenständen, wie der Orgelaufbau war, ein; der gotische Raum dagegen verband sich mit einem aufstrebenden Pfeifenprospekt zu natürlicher und reizvoller Wirkung.So wird man sich die ursprüngliche Ausbildung der Prospektformen in gotischen Kirchen zunächst ganz äußerlich und zweckbestimmt denken müssen. Die Orgeln hingen wie Schwalbennester an der Wand, (vgl. Sitten) an einem Pfeiler oder zwischen zwei Pfeilern, häufig an der Nordseite der Kirchenschiffe. Aus den vorhandenen Architekturformen ergab sich eine kunstvoll wirkende Anordnung der Pfeifenwand: hing die Orgel an einem Pfeiler, so drängten die aufsteigenden Gewölberippen die größeren Pfeifen zur Seite, die kleineren kamen in die Mitte zu stehen. Bei der Aufstellung zwischen zwei Pfeilern fanden die größten Pfeifen, infolge des sich nach beiden Seiten senkenden Gewölbes ihren Platz in der Mitte (vgl. Straßburg). Obwohl man auf diese Weise die Übersicht über die Pfeifen erschwerte, hielt man an den genannten Aufbaumöglichkeiten fest und gelangte so am Ende des 14. Jahrhunderts zu einer Prospektgestaltung, die im Aufbau der Pfeifen einen Schmuck besaß, ehe die bildenden Künste zu weiterer Verschönerung des Ganzen in Tätigkeit traten.[2] So sagt Praetorius von der 1361 erbauten Domorgel zu Halberstadt, daß die großen Baßpfeifen in den beiden Seitentürmen und der Diskant zwischen den Türmen „innen nach der Mensur“ angeordnet gewesen sei.[3] Ein etwas anderes Gesicht zeigt eine alte Orgel im Münster zu—————————— [1] Syn. Mus. S. 97, 100.[2] . B. Wester will eine kunstgeschichtliche Untersuchung nicht auf den Prospekt beschränken und sieht nicht nur im Pfeifenaufbau, sondern auch in Wellenbrett und Abstrakten den Ausdruck der Gotik. a. a. O. S. 356; 364.[3] . Synt. Mus. S. 106.-12-