„Wiewohl die Orgeln in erster Linie für das Gehör und zu Gottes Lob wie zur Betrachtung himmlischer Dinge und zur Hilfe den göttlichen Sängern gebaut werden – so ist es doch nichtsdestoweniger eine Zier der Kirchen, wenn die Orgel ein rechtes Ansehen hat und durch schickliche Figuren und Gemälde zur Andacht reizt.\"SchlußwortDie Betrachtung der alten Orgelprospekte kann nicht enden, ohne ganz kurz der schweren Verluste zu gedenken, die auf diesem Gebiete alle am letzten Kriege beteiligten europäischen Länder erlitten haben. Auf einige der wichtigsten sei dabei mit kurzen Worten hingewiesen.In Frankreich wird die Zahl der zerstörten Orgeln am stärksten im Norden und im Westen sein, in Flandern, der Normandie, besonders in Rouen. Zerstört ist die berühmte Orgel der Kathedrale zu Toul. In den Niederlanden fielen dem Kriege zum Opfer die Orgeln von Arnheim, St. Eusebius, Nimwegen, Stephanuskirche, Rotterdam, Laurentiuskirche. Außerdem eine Reihe älterer Orgeln kleineren Formates sowie moderne größere Werke in den genannten Städten.An der Spitze der Verlustliste in Deutschland steht der einzigartige gotische Orgelschatz von Lübeck: die Große Orgel und die sogen. Totentanz-Orgel in der Marienkirche; ferner die wundervollen Prospekte in St. Petri und im Dom. St. Jakobi und St. Äigidien dagegen blieben erhalten.Berlin besitzt von seinen vielen Barockprospekten nur noch den in der St. Marienkirche. Die Schnitger-Orgel in der Eosanderkapelle des Charlottenburger Schlosses ist ebenso dahin wie die Orgel der Garnisonkirche zu Potsdam.In Hamburg verbrannten die herrlichen Prospekte von St. Katharinen und St. Georg, wogegen die Schnitger-Orgel von St. Jakobi – wenngleich schwer beschädigt – erhalten blieb; die Jakobikircheselbst ist zerstört.-50-