eines Musikinstrumentes in den meisten Fällen
zu. Freizeitpädagogische Ziele dienen demnach einer bewußten, selbständigen
Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit, die sich im musikalischen Bereich einem
wachsenden, wahl- und gedankenlosen Medienkonsum von Musik zu erwehren
hat.58
Zu b): Die Antwort muß mit wenigen Einschränkungen negativ ausfallen: Das Lehrpersonal der Erwachsenenbildung unterrichtet bis heute vielfach nebenberuflich und/oder auf Honorarbasis. Fachkompetenz und die persönliche Eignung waren Einstellungskriterien. Eine spezifische erwachsenenpädagogische Vorbildung war wünschenswert, wurde aber nicht eingefordert und eingelöst. Dementsprechend punktuell blieben die Angebote einer hochschulgestützten Zusatzqualifikation.59 Dennoch ist mittlerweile eine Fülle theoretischer und didaktischer Schriften zu nicht fachspezifischen Problemfeldern der Erwachsenenbildung erschienen.60Das Laienorchester wurde in allen genannten Veröffentlichungen auffallend wenig beachtet. Allein die Beiträge von WULF HILBERT widmen sich diesem Bereich, ausgehend von Reflexionen über Aufgabe und Position der VHS-Orchesterarbeit.61 Bezieht man jedoch die Zeitschrift ›Das Liebhaberorchester‹ des BDLO mit ein, die zwar keinen fachwissenschaftlichen Anspruch erhebt, aber auch Beiträge von Fachwissenschaftlern enthält, finden sich neben den vielen Lokalberichten auch etliche Informationen und wissenschaftliche Ansätze, die dazu beitragen können, die Laienorchesterpraxis zu beschreiben und mit wissenschaftlichen Methoden und Fragestellungen auszuwerten. So soll die vorliegende Studie für den speziellen Bereich der Laiensinfonieorchester im Kontext der Aufgabenstellung musikalischer Erwachsenenbildung stehen, Impulse sowohl der allgemeinen Erwachsenenbildung als auch der Musikwissenschaft und Musikpädagogik aufgreifen, diese im Hinblick auf musikalische Bildungsarbeit mit Erwachsenen konkretisieren und schließlich in didaktische Anregungen münden lassen. |