- 12 -Kietz, Nicola: Musikverstehen und Sprachverstehen 
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Lautgebung haben und sich dann zu verschiedenen Ausprägungen der Lautform weiterentwickelten (vgl. Wallin 1984):

Ein Vertreter dieser These ist u.a. Herder gewesen.


Abb. 2: Evolutionsmodell der Relationen zwischen Sprache und Musik
nach Wallin 1984, S. 76)

Wie eng Sprechen und Singen auch aus Sicht ihrer Erzeugung sind, zeigt sich vor allem daran, daß häufig Mischformen auftreten: so z.B. in der barocken und klassischen Oper, wo sich innerhalb des Rezitativs musikalische Melodik und sprachliche Deklamation durchdringen; andererseits nähert sich Sprechen immer mehr dem Singen, wenn die Äußerung eine besonders starke affektive Färbung aufweist. Trotz all der angeführten Beschreibungs- und Vergleichsmöglichkeiten, denen Sprache als akustisches Phänomen unterzogen werden kann: Der lautliche Aspekt ist nur ein kleiner Teil dessen, was Sprache ausmacht und zudem ein - im wahrsten Sinne des Wortes - "oberflächlicher". Jede wissenschaftlich weitreichende Betrachtung eines Gegenstandes oder Sachverhaltes geht nämlich von der These aus, daß sich konkrete Einzelerscheinungen (in diesem Fall akustische) von allgemeinen, ihnen zugrundeliegenden, abstrakten Gesetzmäßigkeiten herleiten lassen. Um solche Gesetzmässigkeiten von Sprache geht es nun in den folgenden Teilkapiteln (2.2.2-2.2.4).

2.2.2 Die Linguistik als sprachbeschreibende Disziplin

Diejenige wissenschaftliche Disziplin, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Sprache unter allen theoretisch und praktisch relevanten Aspekten zu beschreiben, bietet sich in diesem Teilkapitel als Grundlage an: die Linguistik.


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