die Lehrstückdiskussion, neues Verständnis von Musiktheater, Musik und
Arbeit , außereuropäische Musik – finden sich in dieser Zeitschrift, vetreten
durch Autoren wie Brecht, Emsheimer, Edelstein, Zuckmayer, Bekker, Besseler,
Hindemith.
Das Auffinden dieser Fundstücke, die Erkenntnis ihrer Relevanz und das wissenschaftliche Handwerkszeug ihrer Erforschung führt zurück zu unserer Gruppe, die sich zum 1. Mai bei Koffer-Panneck traf; unsichtbare Fäden verbanden uns bei unseren späteren Arbeiten. Einer dieser Fäden führt nach Osnabrück, zu Sabine Giesbrecht-Schutte, die als Assistentin an unserem Lehrstuhl einerseits Anregerin, andererseits Teil unseres Lernkollektivs war. Ich bin sicher, daß sie auch an jenem 1. Mai 1972 dabei war, der mehr in die Kunst- als in die Politikgeschichte einging: Als wir mit unserem Transparent schon losgezogen waren, machte sich ein Mann über die Hinterlassenschaften des Demonstrations- und Politmülls her: Joseph Beuys fegte den Karl-Marx-Platz. »Damit wollte ich klarmachen, daß auch die ideologiefixierte Orientierung der Demonstranten ausgefegt werden muß, nämlich das, was als Diktatur des Proletariats auf den Transparenten verkündet wurde«, erklärt Beuys seine Aktion »Ausfegen«6
Diese symbolische Handlung von Beuys auf dem Neuköllner Karl-Marx-Platz hat viele geheime Parallelen zu dem, was wir mit unserer damals ins Auge gefaßten »alternativen demokratischen Musikwissenschaft« wollten und wie wir mit ihr umgegangen sind – umgehen mußten. Es ist aber auch bei uns eine ganze Menge übrig geblieben. |