von »Annäherungen«, da es sich nur teilweise um
»Vertonungen« des Textes im engeren, herkömmlichen Sinne handelt, sondern
ebenso um instrumentale oder elektronische »Interpretationen« sowie um die
Verwendung nur von Fragmenten, einzelnen Zeilen, Wörtern oder gar Lauten, also um
»Dekomposition«.)
Bevor auf die kompositorischen Deutungen von Hyperions Schicksalslied, das uns hier ausschließlich interessiert, eingegangen wird, sei zunächst der Wortlaut des Gedichtes selbst näher betrachtet. Hyperions Schicksalslied erschien zuerst 1799 im Rahmen des Zweiten Bandes von Hölderlins Briefroman Hyperion oder der Eremit in Griechenland. Obwohl das Gedicht selbstverständlich separat vom Roman betrachtet und interpretiert werden kann, gibt es doch Bedeutungsebenen, die sich erst im Kontext schlüssig aufweisen lassen. Die terrassenartige graphische Anordnung des Textes geht auf Hölderlin selbst zurück und ist unmittelbar aus der Bedeutung des Ganzen zu erklären; der im folgenden abgedruckte Wortlaut bringt die originale Orthographie Hölderlins, wie sie die Ausgabe von D. E. Sattler (s. Literaturverzeichnis FA 5, 399–401) wiederhergestellt hat – dies aber auch nur an dieser Stelle; später halten wir uns an die modernisierte Orthographie, wie sie auch fast alle Komponisten verwenden. Friedrich Hölderlin Hyperions Schiksaalslied Ihr wandelt droben im Licht
Schiksaallos, wie der schlafende
|