- 7 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Theorie und Praxis der Musik 
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Vorwort



Einen Titel wie Theorie und Praxis der Musik für eine Schrift zu wählen, die gedacht ist als eine mit aufrichtigem Dank verbundene Freundesgabe zur Emeritierung eines Kollegen, scheint in seinem umfassenden Anspruch hoch zu greifen – beansprucht er doch, die Gesamtheit von Musik zu erfassen. Eben dies aber, stets die Musik insgesamt – musica theoretica wie musica practica – im Blick- und Arbeitsfeld zu haben, war und ist das Charakteristikum der beruflichen Tätigkeit Ingolf Hennings, der, geboren Ende Oktober 1931, als Fünfjähriger in die „Praxis der Musik“ – das Klavierspiel – zunächst durch die Eltern, bald sodann aber von Stuttgarter Hochschullehrern, und – kaum 10 Jahre alt – bereits professionell in die „Theorie der Musik“ eingeführt wurde.


Daß auch weiterhin sich Praxis und Theorie der Musik – Tätigkeit und Reflexion – im Gleichgewicht befinden, läßt sich allein schon aus Kenntnis der Ausbildungsstruktur der Institutionen behaupten, an denen, 1949 beginnend, das „ei-gentliche“ Studium stattfand. Zu nennen sind die Hochschule für Musik in Trossingen und insbesondere die damals von Hermann Keller geleitete Musikhochschule Stuttgart, an der neben dem Studium des Faches Klavier bei Hans Brehme ein Kompositionsstudium bei Johann Nepomuk David erfolgte. Nach Abschluß des Staatlichen Musiklehrerexamens tritt 1953 die spätere Wirkungsstätte Osnabrück ins Blickfeld, wo er am Städtischen Konservatorium – wiederum Theorie und Praxis verbindend – als Lehrer für Klavier, Methodik und Tonsatz unterrichtete und in den Folgejahren zum Leiter der Studienabteilung und stellvertretenden Direktor avancierte. In die ersten Osnabrücker Konservatoriumsjahre noch fällt auch die 1954 bei Detlef Kraus erworbene Künstlerreife, die zusammen mit dem ersten Preis bei dem Pianistenwettbewerb in Marl 1956 eine ausgedehnte Konzerttätigkeit als Solist und Begleiter nach sich zog.


Daß seine 1982 erfolgte Berufung zum Universitätsprofessor für Instrumentaldidaktik an die Universität Osnabrück – gewissermaßen die Theorie der Praxis – ein Zurücknehmen des Praxisanteils nach sich gezogen hätte, kann nur vermuten, wer die spezifischen musikalisch-musikwissenschaftlichen Verhältnisse dieser Ausbildungsstätte nicht näher kennt, deren zentrales Standbein neben der Magisterstudiengang Musikwissenschaft die Ausbildung für das Lehramt im Fach Musik für alle drei Schultypen bildet.


Theorie der Praxis, genauer: der Aufführungspraxis der Musik war auch – diese persönliche Erinnerung sei dem Herausgeber mitzuteilen gestattet – Gegenstand seines ersten persönlichen Gesprächs mit dem zu Ehrenden, der damals den Vorsitz der Berufungskommission inne hatte. Der Bewerber hatte mit Blick auf den damals schon sich abzeichnenden Osnabrücker Schwerpunkt Musik und Medien


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