höchst interessante und hilfreiche Gespräche über den Gegenstand mit einigen prominenten Schulleiterinnen gehabt, die mich zu der Überzeugung brachten, daß die Zeit für eine 'Vorwärts-Strategie' in der Sache reif ist.

Daraus folgt: Ich erkenne ganz klar, daß die Wirkung von Musik letztlich psychologisch ist. Einige Naturen sind für diese Wirkung empfänglicher als andere, und in einigen wenigen Fällen kann es sein, daß die Seele überhaupt nicht auf Musik reagiert. Unter musikalischen Leuten ist darüber hinaus ein Werk dem einen sympathisch, dem anderen mehr oder weniger unsympathisch, und so weiter. Für diese unvermeidlichen Tatsachen gibt es keine an der Oberfläche liegende Erklärung. Aber es ist nichtsdestoweniger wahr, daß eine tiefergehende Pflege der verstandesmäßigen Würdigung von Musik bei unseren jungen Leuten nicht nur denen, die von Musik angesprochen werden, eine sicherere Basis für ihre Meinungen geben wird, sondern sie wird auch für ein Gegengift gegen jene Art neurotischer Gefühlsseligkeit sorgen, die mehr als alles andere dazu tendiert, Musik - und einige Musiker - in den Augen vieler hochkultivierter und gründlich nachdenkender Menschen zu diskreditieren.

_______________

Es mag vorgebracht werden, daß meine Bemerkungen bislang weitgehend "destruktiv" orientiert waren. Damit ich aber nicht des bloß leidenschaftlichen Verlangens nach der Aufdeckung von Fehlern bezichtigt werde, hoffe ich in der nächsten Nummer des R.A.M. Club Magazins ein rationales System musikalischer Arbeit in der Klasse grob skizzieren zu können. Dadurch könnte wenigstens die Intelligenz der Masse unserer jungen Leute geweckt werden, und das könnte, in der Hand der richtigen Art von Lehrern, zu einer gesunderen und fruchtbareren Behandlung des Faches führen, von dem dauerhafte Ergebnisse in Richtung einer echten Wertschätzung zu erhoffen wären.